Mobilezone hat am Freitagmorgen die Geschäftszahlen 2024 präsentiert. Und diese fielen besser aus als erwartet. Mit den Zahlen hat der Mobilfunkanbieter die eigenen Umsatzziele (1,0 Milliarden Franken), die er erst Mitte Dezember in einer Gewinnwarnung gesenkt hatte, übertroffen und beim um Sondereffekte bereinigten EBIT (28,3 Millionen Franken) die Erwartungen knapp erfüllt.

Konkret erzielte die Gruppe noch einen Reingewinn von 17,0 Millionen Franken nach 48,1 Millionen Franken im Vorjahr, wobei Mobilezone die Vorjahreszahlen angepasst hat. Ohne Sondereffekte hätte der Reingewinn 38,1 Millionen Franken betragen. Zudem konnte Mobilezone im vergangenen Geschäftsjahr einen soliden Free Cash Flow erwirtschaften und die Nettoverschuldung reduzieren.

Ausschüttungsquote bei 100 Prozent

Trotz des Gewinneinbruchs will das Management die Dividende unverändert bei 0,90 Franken pro Aktie belassen. Der zuständige Analyst der Zürcher Kantonalbank ZKB schreibt dazu: «Mit dem Erreichen der neuen EBIT-Guidance könnte Mobilezone einen Free Cashflow erwirtschaften, der die Dividende von 39 Millionen Franken gerade so deckt.» Kurz: Der Konzern zahlt mehr an die Aktionärinnen und Aktionäre, als er einnimmt.

Die Ausschüttungsquote, also der Anteil des Free Cashflow, der als Dividende ausgeschüttet wird, liegt damit bei 100 Prozent. In der Regel schütten Unternehmen Dividenden mit einer Ausschüttungsquote von 70 bis 75 Prozent aus. Mobilezone hat bereits in den Jahren 2011 bis 2013 eine ähnliche Strategie verfolgt und ebenfalls Dividenden mit einer Ausschüttungsquote von mehr als 100 Prozent an seine Aktionärinnen und Aktionäre vergeben.

Gemischte Aussichten

Für das laufende Jahr 2025 zeigte sich Mobilezone zuversichtlich. Der Konzern erwartet für das laufende Jahr ein EBIT von 53 bis 60 Millionen Franken. «Auf Segmentstufe erwarten wir eine EBIT-Marge von 11,0 bis 12,0 Prozent für die Schweiz und 3,0 bis 3,5 Prozent für Deutschland», hiess es. Weiter hat der Konzern sein Aktienrückkaufprogramm zumindest bis Ende dieses Jahr gestoppt. Ob der Konzern im nächsten Jahr damit wieder weiterfahre, hänge von den laufende Geschäftstätigkeiten ab, teilt das Management an der Pressekonferenz mit. 

Zurückhaltender blickt der zuständige Analyst von Vontobel auf das laufende Geschäftsjahr 2025: «Der Mittelwert des EBIT-Ausblicks liegt unter den Erwartungen, da Mobilezone trotz des wahrscheinlich weiterhin soliden Wachstums von MVNO nur mit einer leichten Margenverbesserung in beiden Regionen rechnet, was auf einen anhaltenden Margendruck im virtuellen Netzbetreibergeschäft (MVNO) hindeutet.» Auch die ZKB sieht der Zukunft verhalten entgegen: «Entscheidend wird dabei sein, ob Mobilezone in Deutschland den Turnaround schafft und die Gewinne wieder steigern kann.» Weiter rät der zuständige Analyst von einem Aktienkauf ab, «bis das Unternehmen vor allem in Deutschland wieder seine Stärke unter Beweis stellen kann.»

Aktien auf Erholungskurs

Der Aktienkurs reagierte zum Handelsstart positiv auf die Ergebnisse und notierte kurz nach Mittag bei 12,5 Franken pro Titel. Das sind plus 2 Prozent seit Jahresbeginn. Obwohl sich die Titel vom Kurssturz nach der Gewinnwarnung im Dezember allmählich erholen (+20 Prozent), sehen Analysten vorläufig kein weiteres Kurspotential. Research Partners schätzt den Wert pro Titel bei 11 Franken, Vontobel bei 12 Franken («Hold») und die ZKB ebenfalls bei 12 Franken («Marktgewichten»). 

(cash)