Die dreizehn Analysten erwarten für den Pharmakonzern Roche im Konsens ein Umsatz von 60,43 Milliarden Franken gegenüber 58,71 Milliarden Franken im 2023 und einen operativen Gewinn von 21,1 Milliarden Franken für das Geschäftsjahr 2024 (2023: 19,24 Milliarden). 

Wenn man auf die Kommentare der Experten schaut, sind es vor allem die Aussagen zum bereits angelaufenen Jahr, die verstärkt im Fokus stehen dürften. So rechnen sie damit, dass Roche auch 2025 mindestens ein prozentual hohes einstelliges Wachstum beim Gewinn pro Aktie in Aussicht stellen wird. Der Kerngewinn pro Aktie wird bei 18,63 Franken erwartet gegenüber 18,57.

Darüber hinaus stehen bei Roche im laufenden Jahr zahlreiche Studiendaten an, die Analysten als generell richtungsweisend einstufen. Er bleibe vorsichtig, was die wichtigsten Ergebnisse für Giredestrant, Fenebrutinib und Asetgolimab betreffe, so der Goldman-Sachs-Experte. Sollten die Daten enttäuschen, könnte dies seiner Ansicht nach die Bewertung belasten.

Zudem werden Investoren und Analysten versuchen auszuloten, wie das Management dem Thema M&A gegenübersteht. Gespannt warte er auf Aussagen über die Einstellung des Managements grösseren Akquisitionen gegenüber sowie therapeutischen Schwerpunktbereichen für Deals, heisst es bei Jefferies. Auch mögliche weitere Entscheidungen zur Priorisierung der Pipeline und zur Verbesserung der F&E-Produktivität dürften von Interesse sein.

Ein Thema für die gesamte Branche wiederum dürfte die neue Regierung in den USA sein. Hierzu werden sich Investoren und Analysten eine Einschätzung des Roche-Managements erhoffen.

Positive Aussichten

Im Oktober, bei der Vorlage der Umsatzzahlen zum dritten Quartal, hatte Roche die bisherige Prognose für das Geschäftsjahr bekräftigt. So erwartet der Pharmakonzern zu konstanten Wechselkursen einen Anstieg der Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich. Der Kerngewinn je Titel soll derweil im hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Wie immer ist die Gruppe bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

Darüber hinaus bestätigt Roche frühere Aussagen, wonach die Erosion durch Nachahmer-Medikamenten 2024 bei 1,4 Milliarden liegen dürfte. Der Rückgang der Covid-Verkäufe wird weiterhin mit rund 1,1 Milliarden veranschlagt.

Mit der Übernahme des US-Unternehmens Poseida Therapeutics stärkt Roche sein Portfolio im Bereich der personalisierten CAR-T-Zelltherapien. Insgesamt lässt sich der Konzern den Zukauf etwa 1,5 Milliarden US-Dollar kosten. Im Bereich der Autoimmunerkrankungen wiederum erweitert der Konzern seine Pipeline über ein Lizenzabkommen mit dem US-Biotechunternehmen Cour Pharmaceuticals Development.

Was die weiteren Aussichten des Basler Konzerns betrifft, wiederholte CEO Thomas Schinecker zwischen den Jahren frühere Aussagen, wonach Roche ein sehr gesundes Geschäft habe. Damit äussert er sich ähnlich wie Finanzchef Alan Hippe bei den Quartalszahlen im Oktober, als er betonte, die derzeitigen Markterwartungen für 2025 erschienen gut erreichbar.

Licht und Schatten

Wie so oft gab es bei den Baslern seit dem letzten Geschäftsupdate im Oktober Licht und Schatten. Zu den Forschungshighlights gehörten die noch sehr frühen Daten zum Alzheimer-Kandidaten Trontinemab. Der Wirkstoff gehört zu den Hoffnungsträgern der Basler. Er wirkt tatsächlich anders als die früheren Wirkstoffe. Der Wirkstoff ist einzigartig, weil er eine "Brainshuttle"-Technologie nutzt, um ins Gehirn zu gelangen.

Misserfolge hat Roche unterdessen mit dem neuartigen Wirkstoff Tiragolumab in der Behandlung von Lungenkrebs erlitten. Da verfehlte der Wirkstoff in einer Phase-III-Studie die gesteckten Ziele. Und auch mit dem Antikörper "Prasinezumab" haben die Basler bei Parkinson-Patienten nicht die erhofften Behandlungserfolge erzielt.

Die Roche-"Bons" haben im laufenden Jahr bisher um gut 10 Prozent zugelegt und damit etwas besser abgeschnitten als der Gesamtmarkt (SMI: +7 Prozent). Im Vorjahr hatten die Titel um rund 5 Prozent zugelegt.

(cash/AWP)