Die US-Grossbank JPMorgan dementierte am Freitag das von der "Wirtschaftswoche" kolportierte Interesse an einer Beteiligung bei der grössten deutschen Bank.
Das Wirtschaftsmagazin hatte zuvor berichtet, dass die US-Grossbank sowie die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) ihr Interesse bekundet hätten, bei der Deutschen Bank einzusteigen. Die "Wirtschaftswoche" berief sich dabei vage auf Spekulationen von Frankfurter Investmentbankern. Da Frankfurt nach dem Brexit wohl an Bedeutung gewinnt, gäbe es bei der US-Bank JPMorgan Gedankenspiele, möglicherweise bei der Deutschen Bank einzusteigen.
Auch die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) soll demnach Interesse haben. Sprecher der Deutschen Bank und ICBC wollten den Bericht nicht kommentieren. An der Börse sorgte dieser für einen deutlichen Anstieg der Deutsche-Bank-Aktie. Das Papier stieg danach um bis zu 6,28 Prozent auf 10,12 Euro - zuletzt stand noch ein Plus von fast 5 Prozent auf der Kurstafel.
Angela Merkel sorgt sich
Neben dem Interesse der beiden Banken berichtete die "Wirtschaftswoche" auch über Sorgen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) um die Deutsche Bank. Sie habe deshalb bei einem Treffen mit dem Ex-Bundesbankpräsidenten Axel Weber um dessen Einschätzung zur Lage des Instituts gebeten. Das Blatt beruft sich dabei auf Kreise der CDU-Landesregierung Nordrhein-Westfalens.
Pikant dabei ist, dass Weber vor Jahren einmal als Vorstandschef der Deutschen Bank im Gespräch war und jetzt pikanterweise Verwaltungsratspräsident des Deutsche-Bank-Konkurrenten UBS ist. Regierungssprecher Steffen Seibert bezeichnete den Bericht über das Treffen zwischen Merkel und Weber als "spekulativ". Von der UBS gab es keinen Kommentar dazu.
Der Kurs der Deutschen-Bank-Aktie war Ende Juni auf das historische Tief von 8,755 Euro gefallen - seitdem hat sie sich wieder etwas erholt. Dennoch ist die Bank an der Börse gerade noch etwas mehr als 20 Milliarden Euro wert. Zum Vergleich: JPMorgan kommt derzeit auf umgerechnet rund 300 Milliarden Euro.
(AWP)