In seiner ersten Wortmeldung seit dem Abbruch des Marsches auf Moskau am Samstag erklärte er am Montag, die Aktion sei als Protest gegen eine schlechte russische Kriegsführung in der Ukraine gedacht gewesen. In seiner rund elfminütigen Telegram-Botschaft machte Prigoschin deutlich, dass ein Grund für den Konflikt war, dass die Wagner-Gruppe zum 1. Juli hätte aufgelöst werden sollen. Das Ziel der Aktion sei gewesen, dies zu verhindern.

Prigoschin kritisierte, dass seine Truppen auf dem Weg nach Moskau beschossen worden seien. Er bedauere, dass im Gegenzug Flugzeuge der russischen Luftwaffe abgeschossen wurden.

Man sei letztlich umgekehrt, um ein Blutvergießen zu vermeiden. Der Vormarsch habe erhebliche Sicherheitsmängel in Russland aufgedeckt. Prigoschin machte in der Mitteilung keine Angaben zu seinem aktuellen Aufenthaltsort.

Prigoschin war mit seinen schwerbewaffneten Söldnern von der ukrainischen Grenze nach Moskau vorgerückt. Über viele Hunderte Kilometer hatte es offenbar keine Versuche gegeben, ihn zu stoppen. Erst nach hektischen Verhandlungen über den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko hatte er den Vormarsch Samstagnachmittag abgeblasen. Die russische Regierung versprach ihm Amnestie und die Ausreise nach Belarus.

Das Strafverfahren gegen den Wagner-Chef ist laut russischen Medienberichten bislang aber noch nicht eingestellt worden. "Die Ermittlungen laufen weiter", schrieb die russische Nachrichtenagentur Interfax. Dies würde dem vom Kreml am Samstag verkündeten Verzicht auf Strafverfolgung widersprechen.

(Reuters/cash)