Der Lebensversicherer Swiss Life kommuniziert am Freitag die Zahlen fürs Geschäftsjahr 2024. Im Fokus stehen die Zielerreichungen des dreijährigen Strategieprogramms, das Ende 2024 abgeschlossen wurde. Laut Analysten dürfte der Lebensversicherer diese erreicht - oder gar übertroffen haben.
Demnach erwarten die Analysten im Schnitt einen Reingewinn von knapp 1,3 Milliarden Franken - eine Steigerung von gut 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1,1 Milliarden Franken). Swiss Life dürfte auch die Prämien von 19,8 Milliarden Franken im 2023 auf 20,3 Milliarden gesteigert haben. Anleger rechnen mit einer höheren Dividende. Erwartet werden 35,29 Franken pro Aktie. Im Vorjahr betrug die Dividende noch 33,00 Franken pro Titel. Swiss Life hat in den letzten Jahren die Dividenden konstant gesteigert.
Einzig bei den Free-Erträgen dürfte der Konzern mit 851 Millionen Franken die Ergebnisse am unteren Ende der geschätzten Bandbreite (829 - 885 Millionen Franken) präsentieren. Zum Konsens haben insgesamt acht Analysten beigetragen.
Die Entwicklung des Fee-Geschäfts, wo Swiss Life mit Finanzberatungen, in der Vermögensverwaltung oder mit dem Verkauf von Vorsorgeprodukten Gebühren einnimmt, ist ins Stocken geraten. Vor allem Immobilientransaktionen und Projektentwicklungen in Deutschland und Frankreich hatten im Zuge des Zinsanstiegs geschwächelt. Zuletzt beobachtete der neue CEO und frühere CFO Matthias Aellig diesbezüglich jedoch eine Normalisierung.
Neue Strategie und Ziele für die nächsten drei Jahre
Analysten und Marktteilnehmer werden genau beobachten, wie sich das Fee-Geschäft weiterentwickelt, schliesslich bleibt dieses Geschäft ein wichtiger Pfeiler in der bis 2027 laufenden, neuen Strategieperiode.
In dem von Matthias Aellig im Dezember vorgestellten «Swiss Life 2027»-Programm peilt Swiss Life im Kern eine Eigenkapitalrendite in Höhe von 17 bis 19 Prozent (davor 10-12%) an. Dabei soll das Fee-Geschäft weiter ausgebaut werden und bis 2027 eine Milliarde Franken zum Gruppengewinn beitragen.
Das künftige Gewinnwachstum soll zu weiter steigenden Ausschüttungen führen und darüber hinaus hat Swiss Life die Ziel-Ausschüttungsquote auf «über 75 Prozent» von bislang «über 60 Prozent» angehoben. Gespiesen werden die Zahlungen über Cash-Transfers von den operativen Einheiten in die Holding. Da rechnet der Konzern während drei Jahren gesamthaft mit Transfers in Höhe von 3,6 bis 3,8 Milliarden Franken.
Übernahme und Aktienrückkaufprogramm
Mitte Februar gab die Swiss Life die Übernahme der Vermögensberatungsfirma Zwei Wealth mit 30 Beschäftigten bekannt. Mit dem vom Ökonomen und Berater Klaus Wellershoff mitgegründeten Unternehmen baut die Gruppe das Anlagegeschäft für vermögende Private und Institutionelle aus.
Bereits am 9. Dezember 2024 war der Startschuss für das laufende Aktienrückkaufprogramm gegeben worden. Bis spätestens Ende Mai 2026 will die Swiss Life eigene Aktien im Wert von maximal 750 Millionen Franken zurückkaufen.
Im September wiederum platzierte Swiss Life eine Hybridanleihe in Höhe von 500 Millionen Euro. Die nachrangige Anleihe mit Laufzeit bis 2044 wurde bei Investoren im europäischen Markt platziert.
Aktienkurs im Aufwärtstrend
An der Börse ging es für die Swiss Life-Aktie im laufenden Jahr weiter kräftig nach oben. Die Titel legten seit Jahresbeginn um rund 10 Prozent zu, nachdem der Kurs im Gesamtjahr 2024 bereits um über 20 Prozent in die Höhe geklettert war.
Analysten setzen das durchschnittliche Kursziel bei 685,43 Franken pro Aktie fest. Davon empfehlen vier «Buy», acht «Hold» und vier «Sell».
(AWP/cash)