Der Angriff habe den Kommandanten zum Ziel gehabt, «der für die Ermordung der Kinder in Majdal Shams und die Tötung zahlreicher weiterer israelischer Zivilisten verantwortlich ist», hiess es am Dienstagabend. Libanons Gesundheitsminister Firas Abiad sagte Reuters, bei dem Angriff seien eine Person getötet und 35 verletzt worden. Der Angriff galt dem Leiter der Operationszentrale der Hisbollah, Muhsin «Fuad» Schukr. Er wurde nach Angaben des israelischen Militärs bei dem Beschuss getötet. In libanesischen Kreisen hiess es indes, er sei schwer verletzt.

Das israelische Militär erklärte nach dem Angriff, es habe keine neuen Anweisungen für den Zivilschutz herausgegeben. Das könnte darauf hindeuten, dass Israel nicht sofort weitere Angriffe plant. Der Sender Channel 12 TV zitierte einen Insider mit den Worten, Israel wolle keinen totalen Krieg. Israelische Medien berichteten, das Militär betrachte je nach Reaktion der Hisbollah den Angriff in Beirut als Abschluss der Reaktion auf den Angriff auf den Golanhöhen.

Nach dem Angriff vom Wochenende hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt, die Hisbollah werde für die Tat einen hohen Preis bezahlen «wie sie ihn bisher nicht bezahlt hat». Aussenminister Israel Katz hatte dem Libanon mit einem «umfassenden Krieg» gedroht. Der Iran wiederum warnte Israel vor einem Angriff auf den Libanon. US-Aussenminister Antony Blinken hatte erklärt, eine Eskalation müsse verhindert werden. In Beirut gab es gleichwohl seit Tagen Sorgen vor einem israelischen Vergeltungsangriff.

Vor der Mitteilung des israelischen Militärs über den Angriff auf den Kommandeur war in Beirut nach Angaben eines Anwohners ein lauter Knall zu hören. Zudem war eine Rauchwolke aufgestiegen.

(Reuters)