Mit 4,35 Milliarden Euro lag der Überschuss vier Prozent höher als im Vorjahr und wie angekündigt über der Marke von vier Milliarden, wie das Institut am Freitag in Turin mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nicht ganz so viel erwartet. Für 2023 peilt Bankchef Carlo Messina nun einen Gewinn von deutlich mehr als 5,5 Milliarden Euro an. Der Kurs der Intesa-Aktie sackte an der Börse in Mailand nach den Neuigkeiten vom Mittag jedoch um rund dreieinhalb Prozent ab.

Ohne die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hätte der Gewinn schon 2022 rund 5,5 Milliarden erreicht. Wegen Abschreibungen auf Kredite und andere Geschäfte mit Bezug zu Russland und der Ukraine hatte die Intesa-Führung ihr ursprüngliches Gewinnziel von mehr als fünf Milliarden Euro im Mai gekappt. Vom tatsächlichen Gewinn sollen insgesamt 70 Prozent oder gut drei Milliarden Euro an die Aktionäre fliessen - einschliesslich der bereits im November gezahlten Zwischendividende. Die Schlussdividende liegt bei 8,68 Cent je Aktie.

Dass das Jahr 2022 letztlich besser lief als von Analysten erwartet, verdankte Intesa Sanpaolo vor allem den gestiegenen Zinsen. Der Zinsüberschuss sprang im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Fünftel auf 9,5 Milliarden Euro in die Höhe und damit deutlich stärker als von Experten geschätzt. Dass die Bank mit 3,1 Milliarden Euro etwas mehr Geld für drohende Kreditausfälle zur Seite legte als erwartet, wurde durch die höheren Einnahmen mehr als ausgeglichen. Die gesamten Erträge legten jedoch lediglich um 2,6 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro zu, weil der Provisionsüberschuss zurückging.

(AWP)