Für das zweite Quartal würden Erlöse von 11,2 bis 12,4 Milliarden Dollar erwartet, teilte der kriselnde Chiphersteller aus Kalifornien am Donnerstag nach offiziellem Börsenschluss mit. Die Intel-Aktie sackte im Späthandel um mehr als sieben Prozent ab. Analysten hatten im Durchschnitt 12,82 Milliarden Dollar erwartet. «Das aktuelle Makroumfeld führt zu erhöhter Unsicherheit in der gesamten Branche, was sich in unserem Ausblick widerspiegelt», erklärte Intel-Finanzchef David Zinsner. Im ersten Quartal stagnierte der Umsatz bei 12,67 Milliarden Dollar und lag damit Expertenschätzungen von 12,3 Milliarden Dollar.

Der einst weltgrösste Halbleiter-Hersteller verliert bei Prozessoren für PCs und klassische Server Marktanteile an den Erzrivalen AMD. Bei Hochleistungschips für Künstliche Intelligenz (KI) ist Nvidia der unangefochtene Weltmarktführer. Intel hat in diesem Bereich weiterhin kein konkurrenzfähiges Produkt im Angebot, nachdem der neue Konzernchef Lip-Bu Tan die Entwicklung des KI-Chips «Falcon Shores» auf Eis gelegt hatte. Der Prozessor soll lediglich für interne Testzwecke eingesetzt werden.

Um das Unternehmen zu verschlanken und Kosten zu senken, kündigte Intel an, die geplanten operativen Ausgaben von 17,5 Milliarden Dollar auf etwa 17 Milliarden Dollar im Jahr 2025 zu senken. Für 2026 peilt das Unternehmen nun 16 Milliarden Dollar an. «Bei Intel hat ist im Laufe der Zeit eine Menge Bürokratie aufgebaut worden», sagte Zinsner zu Reuters. Firmenchef Tan wolle Bürokratie abbauen, um «die Ingenieure erfolgreicher zu machen und ihnen zu ermöglichen, Produkte schneller auf den Markt zu bringen.» Die Folgen für die Stellenzahl seien noch ungewiss. Tan hat bereits Führungsebenen gestrichen und Entlassungen signalisiert. 

(Reuters)