Trotz der Bedenken von Arbeitnehmervertretern habe das Gremium mehrheitlich mit Ja gestimmt, teilten mit dem Beschluss Vertraute am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters mit. Das Gremium galt als letzte Hürde für den Verkauf für gut 14 Milliarden Euro. Ein Vorvertrag ist bereits geschlossen. Formell soll das Geschäft im kommenden Jahr besiegelt werden.
DSV setzte sich im Bieterkampf gegen den Finanzinvestor CVC durch. DSV und Schenker sind im zersplitterten weltweiten Logistikmarkt die Nummer 3 und 4. Zusammen wären sie die weltweite Nummer 1. Beide beschäftigen je etwa 75.000 Mitarbeiter. Der Erlös aus dem Verkauf soll dem Staatskonzern vollständig zufliessen, vor allem um den Schuldenberg von über 30 Milliarden Euro abzutragen.
Die Schenker-Gewerkschaft Verdi hatte gegen einen Verkauf an DSV demonstriert. Bei einem Zusammenschluss könnten Standorte und Doppelfunktionen wegfallen. Verdi hatte daher CVC favorisiert. Verdi-Vertreter sind allerdings nicht im Konzern-Aufsichtsrat vertreten. Mitglieder der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hatten sich aber mit ihnen solidarisiert.
Der Finanzinvestor CVC hätte die Marke erhalten, er wollte Schenker später über die Börse weiterverkaufen. CVC hatte argumentiert, dies würde erheblich weniger Stellen kosten als ein Zusammenschluss mit DSV. Nach Auffassung von CVC bot das Unternehmen zudem das attraktivere Kaufpaket. In einem Schreiben an den Aufsichtsrat hatte CVC zuletzt dies noch einmal mit einem Gutachten untermauert.
Die Bahn will Schenker auch verkaufen, um sich auf das Kerngeschäft der Eisenbahn in Deutschland zu konzentrieren. Schenker ist allerdings der wichtigste Gewinnlieferant in den vergangenen Jahren gewesen.
(Reuters)