Montana Tech Components, die Holding des österreichischen Milliardärs Michael Tojner, strebt eine Börsennotierung ihrer Luftfahrttochter an. Mit dem Erlös aus der Transaktion will das Unternehmen Zukäufe in der vor einer Konsolidierung stehenden Branche finanzieren, wie die vom österreichischen Unternehmer Michael Tojner kontrollierte Montana Aerospace am Freitag mitteilte.

Im Rahmen der von Berenberg, der Zürcher Kantonalbank und der Commerzbank organisierten Transaktion will die Firma im zweiten Quartal des laufenden Jahres 400 Millionen Euro bei Investoren einsammeln.

Montana Aerospace beliefert die Flugzeughersteller Airbus, Boeing und viele andere mit Bauteilen aus Aluminium, Titan, Stahl und Kupfer.  Das Unternehmen veröffentlichte eine Intention to Float für Montana Aerospace, die Bodengitter, Sitzschienen und andere Teile aus Aluminium und Metalllegierungen für Passagierflugzeuge herstellt. Die Zulieferbranche der Flugzeugbauer ist in Europa hochfragmentiert und viele kleinere Unternehmen haben womöglich nach der Krise nicht die Reserven, die Produktion wie von den Herstellern gefordert hochzufahren, was Übernahmechancen eröffnen dürfte.

Branche im Umbruch

"Unsere Branche erlebt gerade einen wahnsinnigen Umbruch, verstärkt durch diese Krise," sagte Michael Pistauer, Finanzchef der Montana Aerospace, in einem Interview. "Einer der beiden großen Flugzeugbauer sagte uns kürzlich, er habe im Bereich kommerzieller Flugzeuge 12.000 Zulieferer und gehe davon aus, dass von dieser Zahl zum Ende dieses Jahrzehnts gerade mal ein paar Hundert übrig bleiben dürften."

Das Unternehmen habe seinen Auftragsbestand trotz der Krise zwischen März 2020 und Januar 2021 um 1 Milliarde Euro steigern können, so Pistauer, der davon ausgeht, dass noch einige Jahre vergehen dürften, bis sich die Branche komplett von der Krise erholt hat.

Bis zu 400 Millionen Euro Primärerlös für Montana AerospaceAusgegeben werden neue AktienLediglich die Mehrzuteilungsoption, falls ausgeübt, würde von Altaktionären bereitgestelltStreubesitz soll zunächst etwa 40 Prozent betragen40 Prozent der zufliessenden Mittel sollen in organisches Wachstum gehen, 60 Prozent in Zukäufe

Montana Aerospace will seinen Umsatz in den nächsten drei bis fünf Jahren auf 1,2 Milliarden Euro in etwa verdoppeln und strebt eine operative Marge von 20 Prozent an, so der Vorstand.

Die Mutter Montana Tech hatte 2019 bereits Aluflexpack in der Schweiz an die Börse gebracht und zwei Jahre zuvor den Batteriehersteller Varta, deren Aktienkurs sich seit dem Börsengang mehr als versechsfacht hat - das zweitbeste IPO in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren.

Das Unternehmen ist an einer tiefergehenden Kooperation mit dem Airbus-eigenen Zulieferer Premium Aerotec GmbH interessiert und hat bereits entsprechende Gespräche mit dem Flugzeugbauer geführt, so der Vorstand.

(Reuters/Bloomberg)