Das Barometer für die Verbraucherlaune sank im März überraschend kräftig um 7,2 Zähler auf 92,9 Punkte, wie das Forschungsinstitut Conference Board am Dienstag zu seiner Umfrage mitteilte. Es war bereits der vierte monatliche Rückgang in Folge. «Besonders düster fallen die Erwartungen der Verbraucher aus», erläuterte Ökonomin Stephanie Guichard vom Conference Board. Dieses Barometer sackte sogar um 9,6 Zähler auf 65,2 Punkte ab - der tiefste Stand binnen zwölf Jahren.
Als Alarmsignal gilt, dass die Inflationserwartungen der Verbraucher mit Blick auf die kommenden zwölf Monate nochmals anstiegen: Die US-Bürger rechnen nunmehr mit einer Teuerungsrate von 6,2 Prozent, im Februar hatten sie 5,8 Prozent veranschlagt. Die von Trump teils angedrohten oder bereits verhängten Strafzölle bergen ein neues Inflationsrisiko, weil dadurch Einfuhren aus den betroffenen Ländern teurer werden dürften. Die US-Notenbank strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Dabei blickt sie auf die Preisentwicklung eines festen Warenkorbs, der auf die persönlichen Ausgaben der US-Konsumenten zugeschnitten ist. Der auf dieser Basis berechnete sogenannte PCE-Index legte im Januar um 2,5 Prozent zu. Fed-Direktoriumsmitglied Adriana Kugler schätzt, dass der Preisauftrieb auch im Februar 2,5 Prozent betragen hat. Ein Anstieg der Inflationserwartungen bedarf aus ihrer Sicht besonderer Aufmerksamkeit. Sie beobachte diese Entwicklung sehr genau, insbesondere «angesichts der jüngsten Inflationsschübe der vergangenen Jahre».
(Reuters)