Jamie Dimon, Chef der grössten US-Bank, nimmt erstmals in seinem Leben einen "enormen Druck" im US-Arbeitsmarkt wahr. "Der Preis für Arbeit wird steigen, und damit müssen wir umgehen", sagte der CEO von JPMorgan Chase in einem Interview mit Fox Business.

Die durchschnittlichen US-Stundenlöhne stiegen im Dezember stärker als von Ökonomen erwartet und erreichten den höchsten Zuwachs seit April, was darauf hindeutet, dass die Arbeitgeber bereit sind, mehr zu zahlen, um Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten.

Die Wall Street hatte in den letzten Monaten mit einem starken Anstieg der Fluktuation bei den Beschäftigten zu kämpfen, was dazu führte, dass Unternehmen wie JPMorgan vom Junior-Banker bis zur Führungsetage mehr für Talente zahlen mussten. JPMorgan warnte im Oktober, dass die Vergütungskosten im Jahr 2022 steigen könnten.

Länger anhaltende Lohnsteigerungen können in Inflationszeiten laut Ökonomen zu einem wichtigen Bestandteil einer "Lohn-Preis-Spirale" werden - ein Mechanismus, welche eine bereits bestehende Teuerung weiter in die Höhe treibt.

Die Lage bei den Löhnen ist laut Dimon jedoch nicht so schlimm wie andere mögliche wirtschaftliche Szenarien. "Es ist viel schlimmer, sich über 15 Prozent Arbeitslosigkeit und eine Rezession zu beklagen, als sich über zu schnell steigende Löhne zu beschweren", sagte er.

(Bloomberg/cash)