In der viertgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone stiegen die Verbraucherpreise nach europäischer Messung (HVPI) zum Vorjahr um 5,6 Prozent, wie das Nationale Statistikamt INE am Freitag auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten hingegen einen Wert von 6,0 Prozent erwartet - nach 6,7 Prozent im November. Der stärker als erwartet nachlassende Preisdruck gilt als ein gutes Omen für die bald anstehenden Preisdaten aus dem gesamten Euroraum.
Die Zahlen des Statistikamts Eurostat werden am kommenden Freitag veröffentlicht: Experten erwarten, dass die Verbraucherpreise in den Staaten der Währungsunion im Dezember um 9,7 Prozent gestiegen sind - nach 10,1 Prozent im November.
Die Europäische Zentralbank (EZB), die damit noch immer meilenweit von ihrem Inflationsziel von 2,0 Prozent entfernt wäre, hat bei ihrem geldpolitischen Straffungskurs den Fuß zuletzt etwas vom Gas genommen. Nach zwei ungewöhnlich großen Anhebungen um jeweils 0,75 Prozentpunkte erhöhte sie die Schlüsselzinsen um 0,50 Prozentpunkte. EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte weiter steigende Zinsen im Kampf gegen die hohe Inflation in Aussicht.
Dabei signalisierte sie, dass der Takt der Erhöhungen um einen halben Prozentpunkt auf den nächsten Sitzungen voraussichtlich beibehalten werde. Der nächste Zinsentscheid steht Anfang Februar an.
(Reuters)