Im Monatsvergleich ging die Gesamtherstellung um 2,5 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang erwartet, aber nur um 1,0 Prozent. Im Jahresvergleich fiel die Fertigung um 4,6 Prozent.

Zudem war die Fertigung im Vormonat August weniger gestiegen als bisher bekannt. Das Bundesamt revidierte den Zuwachs im Monatsvergleich auf nur noch 2,6 Prozent von zuvor 2,9 Prozent. Auch im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich sank die Produktion von Juli bis September, um 1,9 Prozent im Vergleich zu den drei Monaten zuvor.

Der Rückschlag im September ist nach Angaben des Bundesamts unter anderem auf eine schwächere Entwicklung in der Autoindustrie zurückzuführen. Hier meldete Destatis einen Rückgang der Produktion um 7,8 Prozent zum Vormonat. Einen Dämpfer gab es auch in der chemischen Industrie. Hier ging die Fertigung um 4,3 Prozent zurück. Positiv entwickelte sich hingegen die Produktion im Maschinenbau mit einem Zuwachs um 1,7 Prozent.

Einen überdurchschnittlich starken Produktionsrückgang gab es bei den Investitionsgütern. Gesunken ist auch die Produktion von Konsumgütern und von Vorleistungsgütern.

Seit dem Frühjahr kam es mehrfach zu starken Schwankungen bei der Produktion in den Industriebetrieben. Experten verwiesen in diesem Zusammenhang auch auf die Lage der Werksferien bei den grossen Automobilherstellern.

Generell steckt die deutsche Industrie nach Einschätzung von Experten aber weiter in der Krise. «Die Industrie kommt nicht aus dem Tal heraus», kommentierte Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg die Lage. Nach Einschätzung des Ökonomen Nils Jannsen vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel steht die Industrie einem stärkeren Anstieg der Wirtschaftsleistung im Wege.

«Immerhin deuten die Auftragseingänge darauf hin, dass sich die Industrieproduktion demnächst fangen könnte», sagte Jannsen. Im September war der Auftragseingang in den Industriebetrieben unerwartet stark ausgefallen. Das Bundesamt hatte am Mittwoch einen Anstieg um 4,2 Prozent im Monatsvergleich gemeldet.

(AWP)