Der Kurs der Forbo-Aktie kratzt an der Marke von 2000 Franken. Im frühen Montagshandel legt der Kurs um 1,9 Prozent auf 1974 Franken zu.

Seit dem Corona-Knick vom März 2020, als der Kurs bis auf 1044 Franken gefallen war, hat sich die Aktie kontinierlich erholt - mittlerweile auf ein Rekordhoch. Allein im Juli hat sich der Kurs um 10 Prozent erhöht.

Die Forbo-Aktie in den vergangenen fünf Jahren (Grafik: cash.ch).

Forbo stellt Bodenbeläge her und beliefert den Bau auch mit Klebstoffen. Das zweite Standbein der Gruppe, die ihren Sitz in Baar ZG hat, sind Kunststoffbänder in der Leichtfördertechnik. 29,5 Prozent der Aktien gehören dem Beteiliungsimperium Artemis von Industrieinvestor Michael Pieper. Pieper ist auch an den kotierten Unternehmen Arbonia, Autoneum, Adval Tech beteiligt und besitzt unter anderem den Kücheneinrichter Franke vollständig. Zudem gehören Pieper Immobilien. 

Forbo hat Ende der vergangenen Börsenwoche von einem 14-prozentigen Umsatzwachstum im ersten Halbjahr berichtet. Der Gewinn verdoppelte sich und die Prognose wurde erhöht. Neu wird mit einem "nahezu zweistelligen Umsatzwachstum" gerechnet sowie mit einem Konzernergebnis, "das bis zu einem Viertel über dem Vorjahr liegt". Dies bleibt nicht ohne Folgen für die Analysten-Ratings.

Hervorgehoben wird die Marktführerschaft des Unternehmens. Die Trends zu klimafreundlicherem Leben, Online-Handel und Automatisierung dürften bei Forbo die Auftragsbücher weiter füllen. Kaufempfehlungen werden auch ausgesprochen, weil Forbo über eine sehr starke Bilanz verfügt: Das Unternehmen hat keine Schulden.

CS zu Aussichten etwas kritisch

Die Bank Vontobel etwa erhöht das Kursziel von 2100 auf 2050 Franken und rät zum Kauf.  Die Credit Suisse erhöht das Kursziel für Forbo auf 1730 von 1640 Franken (was unter dem aktuellen Kurs liegt), belässt aber die Einstufung auf "Neutral". Infolge der soliden Ergebnisse für das erste Semester erhöhe er seine EPS-Prognosen für den Industriekonzern um 6,5 Prozent, schreibt Analyst Patrick Laager.

Insbesondere der "starke" EBIT habe dabei seine und die Konsenserwartungen klar übertroffen. Dabei habe Forbo von einer breiten Erholung in den Endmärkten profitiert. In der zweiten Jahreshälfte würden die Vergleichszahlen aber deutlich herausfordernder und er bleibe daher bei seiner neutralen Bewertung der Aktie, so Laager weiter.

Mit Material der Nachrichtenagenturen Bloomberg und AWP.