Mehr als zwei Drittel der Amerikanerinnen sind an der Börse investiert. Dies stellt einer Umfrage von Fidelity Investments zufolge ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr dar. An der Online-Umfrage des Vermögensverwalters nahmen im Sommer 2024 knapp 3000 Erwachsene teil mit einer Geschlechterverteilung von etwa 50 zu 50 Prozent.

Die Umfrage ergab, dass sich zwar viele Frauen nicht als Anlegerinnen sehen und angaben, dass ihnen in finanziellen Angelegenheiten das nötige Selbstvertrauen fehle. 71 Prozent gaben jedoch an, Aktien zu besitzen. In der gleichen Umfrage des letzten Jahres gaben nur 60 Prozent der Frauen an, an der Börse investiert zu sein.

"Es ist ermutigend zu sehen, dass die Zahl der Frauen, die ihre Finanzen in den letzten drei Jahren selbst in die Hand genommen haben, gestiegen ist", wird Sangeeta Moorjani, Leiterin des steuerfreien Marktes und des lebenslangen Engagements von Fidelity, in einer Mitteilung zitiert. 

Die finanzielle Vertrauenslücke bestehe für Frauen aber weiterhin. Und Frauen seien weiter einem höheren Mass finanziellem Stress ausgesetzt als Männer, so Moorjani weiter. 71 Prozent der Frauen gaben in der Umfrage denn auch an, dass sie Aktienbesitz als Weg zum Aufbau von Generationenvermögen sehen, was in der Fidelity-Umfrage das wichtigste finanzielle Ziel der Millennials war. Ältere Generationen sagen, dass sie eher durch die Möglichkeit motiviert sind, sich zukünftige Ziele wie einen angenehmen Ruhestand leisten zu können.

Aktienbesitz in den USA besonders hoch

Jüngere Frauen gaben in der Online-Umfrage die höchsten Aktienbesitzquoten an, obwohl die älteren Generationen die grössten Zuwächse im Jahresvergleich verzeichneten. 77 Prozent der Frauen der Generation Z (geboren zwischen 1997-2012) und 74 Prozent der Millennials (Jahrgänge zwischen 1981 - 1996) gaben an, dass sie Aktien besitzen, verglichen mit 65 Prozent der Frauen der Generation X (geboren zwischen 1965 - 1980) und 70 Prozent der Babyboomer (Jahrgänge zwischen 1946 bis 1964).

Aus der Umfrage wird aber auch klar: Es besteht auf Frauenseite erheblicher Respekt in Bezug auf Finanzfragen und Investments. Die Teilnehmenden wurden auch gefragt, ob sie wüssten, wie sie eine unvermittelt erhaltene Cash-Position von 25'000 Dollar anlegen würden. Jede dritte Frau gab an, sie wüsste, was zu tun wäre, verglichen mit jedem zweiten Mann. Rund ein Drittel der befragten Frauen sagte zudem, dass sie sich selbst als Investor sähen, verglichen mit rund einer Hälfte der Männer.

"Obwohl Frauen eher sagen, dass sie nicht so viel Anlagewissen haben, wie sie gerne hätten, ist es inspirierend zu sehen, dass sie tatsächlich die richtigen Schritte unternehmen, wenn es um ihre Finanzen geht", wird Lorna Kapusta, Leiterin für Frauen und Engagement bei Fidelity, in der Mitteilung zitiert.

Die Aktionärsquote in den USA ist im internationalen Vergleich viel höher als anderswo. Je nach Angaben besitzen über 60 Prozent der Amerikanerinnen und Amerikaner Aktien, in der Schweiz sind es etwa 25 Prozent. Der Aktienbesitz in den USA ist allerdings ungleich verteilt. Den wohlhabenden US-Einwohnerinnen und -Einwohnern - rund 10 Prozent der Bevölkerung - gehört laut Fed-Daten aus dem Jahr 2023 rund 93 Prozent aller Aktien.

(Bloomberg)