Der bisherige CFO André Muller übernimmt per 13. Juni den Chefposten bei Idorsia von Firmenpatron Jean-Paul Clozel. Clozel stellt sich nach seinem Rücktritt für die Wahl zum Verwaltungsratspräsidenten.

Muller ist seit der Gründung als Finanzchef für Idorsia tätig und war zuvor mit Clozel für Actelion tätig. Die Übergabe erfolgt an einen Insider, der gemäss Clozel an der Weiterentwicklung des Biotech-Unternehmen eine entscheidende Rolle gespielt habe.

Gleichzeitig veröffentlichte Idorsia gemischte Geschäftszahlen für die ersten drei Monate dieses Jahres und die definitiven Eckdaten für das Schlussquartal 2023. Zwischen Januar und März erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 10 Millionen Franken, der ausschliesslich aus den Verkäufen des Schlafmittels Quviviq bestand. Das lag unter den Vorjahreszahlen von 21 Millionen Franken und dem Analystenkonsens von 19 Millionen Franken.

Beim Betriebsergebnis wies das Unternehmen im ersten Quartal 2024 einen Gewinn nach US-GAAP in Höhe von 31 Millionen Franken aus, für das Schlussquartal 2023 wurde der Verlust von 111 Millionen Franken bestätigt. Unter dem Strich blieben im ersten Quartal 2024 knapp 30 Millionen Gewinn übrig, während im Schlussquartal 2023 ein nun bestätigter Verlust von rund 117 Millionen Franken zu Buche stand.

Eine Frage der Liquidität

Spannender als das Ergebnis sind bei Idorsia jedoch die vorhandene Liquidität und die Frage der künftigen Finanzierung. Idorsia verfügte per Ende des ersten Quartals über liquide Mittel in der Höhe von 335 Millionen Franken - dies entsprach den Analystenerwartungen.

Geholfen hat eine globale Forschungs- und Entwicklungskooperation mit Viatris, für die das Unternehmen eine Vorauszahlung von 350 Millionen Dollar erhalten hat. Zudem konnten die Bedingungen einer bald fälligen Wandelanleihe geändert werden. Dies hatte dem Unternehmen wieder etwas Luft verschafft. Gleichzeitig blickt Idorsia mit dem nach Plan laufenden Sparprogramm auf tiefere Ausgaben. Damit soll der “Cash Drain” reduziert werden.

Analystenreaktionen auf die Quartalszahlen und Ausblick

Erste Reaktionen auf diese Neuigkeiten war  die Aussetzung der Berichterstattung von Vontobel und die Reduktion der Analystenempfehlung von Octavian auf «Halten» Gemäss dem Vontobel-Analysten Stefan Schneider fehlt bei Idorsia weiterhin ein konkreter Plan um das Geschäftsmodell nachhaltiger aufzustellen. Speziell sollte sich das Unternehmen dabei auf eines der beiden Produkte (Quviviq oder Pivlaz) fokussieren.

Idorsia erwartet für das Geschäftsjahr 2024 einen Quviviq-Umsatz von rund 55 Millionen Franken und Non-GAAP-Betriebskosten von bis zu 470 Millionen, was zu einem Non-GAAP-Betriebsverlust von rund 420 Millionen führt. Ausserdem rechnet das Unternehmen mit einem operativen Verlust nach US-GAAP in Höhe von 340 Millionen, der einen einmaligen Gewinn von 125 Millionen Franken aus dem Viatris-Deal enthält.

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