Seit geraumer Zeit schon steckt Idorsia in einem finanziellen Engpass. Auslöser sind insbesondere die nur schleppenden Verkäufe des Schlafmittels Quviviq. Für das erste Semester 2024 werden in einer Mitteilung vom Donnerstag Umsätze mit dem Mittel von 23,6 Millionen Franken ausgewiesen.
Dem standen Ausgaben (nach US GAAP) von 94 Millionen Franken gegenüber (VJ 426 Mio). Im vergangenen Jahr hatte sich das Unternehmen einem umfangreichen Kostensenkungsprogramm unterzogen, dem auch viele Arbeitsplätze zum Opfer fielen. Auch sein Portfolio hat das Unternehmen ausgedünnt, um die eigenen Kosten zu senken.
Unter dem Strich blieb ein Verlust übrig von 79 Millionen nach einem Minus von 405 Millionen im ersten Semester 2023. Der einmalige Ertrag aus dem Viatris-Deal war massgeblich für den Rückgang verantwortlich. Lässt man diesen Sonderposten aussen vor, resultierte ein Verlust von 183 Millionen Franken.
Zur Erinnerung: Mitte März hat Idorsia eine globale Forschungs- und Entwicklungskooperation mit Viatris abgeschlossen, für das es eine Vorauszahlung von 350 Millionen US-Dollar (308 Mio Fr.) erhalten hat. Davon wurden nur 150 Millionen US-Dollar als Gewinn aus der Veräusserung verbucht. Und dieser wurde durch einige Aufwendungen geschmälert, so dass sich ein Nettogewinn von 125 Millionen Franken ergab. Der Rest von 181 Millionen Franken wurde für die Erbringung von Dienstleistungen und die Verpflichtung von Idorsia zur Finanzierung noch laufender Programme verbucht.
Nicht zuletzt dank der Viatris-Vereinbarung verfügte Idorsia zum Ende des zweiten Quartals über liquide Mittel in Höhe von 237 Millionen Franken, nachdem es Ende des ersten Quartals noch 335 Millionen gewesen waren.
Ausblick angepasst
Idorsia hat den Ausblick etwas angepasst. Zwar rechnet das Unternehmen weiterhin damit, 55 Millionen Franken Umsatz mit dem Mittel Quviviq zu generieren. Beim US-GAAP-Betriebsverlust geht Idorsia neu von 320 Millionen Franken aus - einschliesslich des einmaligen Gewinns von 125 Millionen aus dem Viatris-Deal. Zuvor hatte Idorsia 340 Millionen Verlust erwartet.
Nach Non-GAAP - also ohne Berücksichtigung von Vertragseinnahmen und dem einmaligen Gewinn aus dem Viatris-Deal - dürfte der Betriebsverlust neu bei 400 Millionen zu liegen kommen nach zuvor erwarteten 420 Millionen.
Mit Blick auf den Bluthochdruck-Senker Aprocitentan, der mittlerweile in den USA und der EU zugelassen ist, plant Idorsia laut Mitteilung weiterhin, diesen in den USA im vierten Quartal verfügbar zu machen. Für die EU würden dagegen alle Finanzierungsmöglichkeiten geprüft, einschliesslich potenzieller Kooperationen.
(AWP)