Die Valoren des Biotechnologieunternehmens Idorsia fallen am Freitag nach Börseneröffnung 45 Prozent auf 70 Rappen. Das entspricht dem Stand von Ende November. Zwischenzeitlich war die Aktie auf über 1,50 Franken gestiegen. Ein Verlust von 45 Prozent wäre laut Reuters der grösste Börsen-Tagesrückfall in der Firmengeschichte von Idorsia.
Das Unternehmen hatte am Freitagmorgen mitgeteilt, die Vereinbarung mit einem nicht genannten Partner über die globalen Rechte an seinem Bluthochdruckmittel Aprocitentan werde dieses Jahr nicht mehr unterzeichnet. Aus dieser Vereinbarung hätte eine Exklusivitätsgebühr von 35 Millionen Dollar fliessen sollen. Nun dauern die Verhandlungen an, und Idorsia kann nicht garantieren, dass eine Einigung erzielt werden kann.
CEO André Muller will nun auch alle strategischen Optionen jenseits eines Abschlusses für Aprocitentan in Betracht ziehen. Er sagt jedoch: «Der Vertrag für Aprocitentan ist ein entscheidender erster Schritt zur Sicherung von Idorsias Zukunft.» Es gebe aber noch weitere Voraussetzungen für die Aufrechterhaltung des Betriebs, zum Beispiel den Abschluss der jüngst angekündigten Restrukturierung oder die Umstrukturierung der ausstehenden Schulden.
Nach der Meldung des Allschwiler Unternehmens hat die Bank Vontobel das Rating und das Kursziel ausgesetzt. «Die Sicherung der Liquidität hat für Idorsia oberste Priorität», schreibt der zuständige Analyst. Dies verzögere sich. Idorsia versuche nicht nur, eine Vereinbarung über die weltweiten Rechte für Aprocitentan zu schliessen, sondern müsse auch seine Restrukturierung umsetzen und die ausstehenden Wandelanleihen für 2025 und 2028 angehen. «All das muss recht schnell geschehen, da die aktuelle Finanzlage des Unternehmens nur bis Anfang 2025 geklärt ist.»
Erst Ende November hatte das angeschlagene Biotechunternehmen Idorsia exklusive Verhandlungen für Aprocitentan begonnen. Gleichzeitig hatte das Unternehmen weitere Einsparungen angekündigt, denen bis zu 270 Stellen weltweit zum Opfer fallen könnten.
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