Seit Anfang Jahr haben sich die Zinsen für Festhypotheken damit nun mehr als verdoppelt. Geldmarkt-Hypotheken sind bisher allerdings mehrheitlich verschont geblieben.
Noch zu Jahresanfang standen die Zinssätze für fünfjährige Festhypotheken gemäss dem am Dienstag veröffentlichten Hypotheken-Index von Moneyland noch bei 1,01 Prozent, zehnjährige kosteten 1,26 Prozent. Per 20. Juni 2022 lagen die entsprechenden Zinssätze bei 2,57 Prozent bzw. 2,99 Prozent.
Vom Zinsanstieg betroffen sind auch die kurzfristigen Hypotheken. So legten die Zinsen für zweijährige Festhypotheken seit Jahresanfang auf derzeit 2,12 von 0,93 Prozent zu.
Saron-Hypotheken bislang wenig betroffen
Der wichtigste Schweizer Referenzzinssatz Saron stieg mit der Zinserhöhung der Nationalbank um 50 Basispunkte von -0,70 auf -0,21 Prozent und notiert damit weiter im negativen Bereich. Die unmittelbaren Auswirkungen auf Saron-Hypotheken sind denn auch bislang gering. Dies wird sich laut Moneyland-Analyst Felix Oeschger jedoch ändern, sobald der SNB-Leitzins in den positiven Bereich vorstosse.
Der Zinssatz für Saron-Hypotheken setzt sich aus dem Referenzzinssatz Saron zuzüglich einer Marge zusammen. Liegt der Saron im negativen Bereich, entspricht der Zinssatz ausschliesslich der Marge.
Ob es der SNB gelingen wird, die Inflationsrate der Schweiz, die im Mai 2,9 Prozent betragen hat und damit über dem SNB-Ziel von 2 Prozent liegt, im Zaum zu halten, hänge stark von globalen Entwicklungen ab. Wahrscheinlich werde die Inflationsbekämpfung auch in der Schweiz noch zu deutlich höheren Hypothekarsätzen führen, ist sich Oeschger sicher.
Die SNB hatte am vergangenen Donnerstag ihren Leitzins um 50 Basispunkte auf noch -0,25 Prozent erhöht. Obwohl mit einer baldigen Straffung der Geldpolitik gerechnet wurde, überraschte die SNB sowohl mit dem Zeitpunkt als auch im Ausmass die Marktteilnehmer.
(AWP)