Das bereinigte operative Ergebnis (wiederkehrendes Ebit) stieg um 14,7 Prozent auf 4,76 Milliarden Franken, wie Holcim am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten einer vom Unternehmen selbst erhobenen Umfrage zufolge durchschnittlich 4,72 Milliarden Franken erwartet. 

Ein Treiber der Ergebnisverbesserung war, dass Holcim stärker auf den Gewinn als auf die Volumen achtet und etwa an umweltfreundlichen Produkten besser verdient. Die Kapitalrendite (ROIC) kletterte auf 10,6 (Vorjahr 9,5) Prozent. Damit erreichte der Zement-Weltmarktführer das eigentlich erst für 2025 angepeilte Renditeziel zwei Jahre früher als geplant.

Der Umsatz fiel um 7,5 Prozent auf 27,0 Milliarden Franken. Dies ist aber insbesondere auf die Verkäufe der Zementgeschäfte in Indien und Brasilien zurückzuführen. Zudem hat der starke Franken das Resultat belastet. Auf vergleichbarer Basis wäre der Umsatz um 6,1 Prozent gestiegen, teilte der weltgrösste Zementkonzern am Mittwoch mit.

Der Konzerngewinn tauchte um 7,5 Prozent auf 3,06 Milliarden Franken. Im Vorjahr hatte allein der Verkauf von Indien einen Sondergewinn von 1,5 Milliarden Franken in die Kasse gespült.

Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2,80 Franken je Titel erhalten. Das sind 30 Rappen mehr als im Vorjahr. Erwartet wurden hier im Vorfeld von Analysten 2,66 Franken. 

Im neuen Geschäftsjahr 2024 will Holcim weiter zulegen: Der Umsatz soll aus eigener Kraft (organisch) um über 4 Prozent wachsen. Zudem sollen Firmenkäufe den Umsatz um über 2 Prozent steigern.

Der wiederkehrende EBIT auf vergleichbarer Basis soll gleichzeitig überproportional zulegen. Die wiederkehrende EBIT-Marge soll auf 18 Prozent steigen. Der Free Cashflow werde bei über 3 Milliarden Franken erwartet.

Ende Januar hatte Holcim überraschend angekündigt, das Nordamerika-Geschäft im nächsten Jahr von Holcim zu trennen und als vollständig unabhängiges Unternehmen in den USA an die Börse zu bringen. Hintergrund sind die billionenschweren Investitionsprogramme der US-Regierung: «Sie werden in den nächsten acht bis zehn Jahren zu nie dagewesenen Ausgaben für die Bauindustrie führen», sagte Holcim-Präsident Jan Jenisch damals. Die Aufspaltung sei nötig, um das Potential gänzlich auszuschöpfen und voll durchzustarten.

Hier werden im laufenden Jahr weitere Fortschritte auf dem Weg zur Börsenkotierung in den USA erwartet, hiess es am Mittwoch.

(AWP/Reuters)