Bei Holcim dreht sich das Führungskarussell. Verwaltungsratspräsident Jan Jenisch zieht es in die USA. Er gibt sein Amt als VR-Präsident beim Mutterkonzern auf und übernimmt für das vor der Abspaltung stehende Nordamerikageschäft die Doppelrolle als CEO und Verwaltungsratspräsident.
Als neuen Holcim-Präsidenten schlägt der Verwaltungsrat Kim Fausing vor, wie Holcim am Freitag mitteilte. Der gebürtige Däne gehört dem Gremium seit 2020 an und ist Mitglied des Audit Committees. Vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre an der Generalversammlung am 14. Mai 2025 soll Fausing die Nachfolge von Jenisch antreten.
Der Verwaltungsrat des Nordamerikageschäfts soll zusammen mit Jenisch soll aus zehn Mitgliedern bestehen, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Jenisch soll die geplante Börsenkotierung des Nordamerikageschäfts leiten. Der Spin-Off soll Ende des ersten Halbjahres 2025 abgeschlossen sein. Bis zur Generalversammlung am 14. Mai bleibe Jenisch noch VRP von Holcim.
«Aufgrund seines überzeugenden Leistungsausweises als CEO und VR-Präsident und den von ihm initiierten Auf- und Ausbau des US-Dachgeschäfts erscheint seine Wahl naheliegend», schreibt die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einem Kommentar zur Wahl von Jenisch. Dennoch komme es etwas überraschend, dass Jenisch neben der strategischen auch die operative Führung übernimmt. «Allerdings sind Dop- pelmandate in Nordamerika sehr verbreitet», so die ZKB weiter
Ganz überraschend kommt der Schritt nicht. Bereits bei der Ankündigung der Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts im vergangenen Januar hiess es, dass sich Jenisch neben seiner Rolle als VRP auf die Ausgliederung und Kotierung des Nordamerikageschäfts konzentrieren wolle.
Die übrigen neun Mitglieder verfügten alle über umfassende Führungserfahrung in verschiedenen Branchen und "weitreichende Kenntnisse" des nordamerikanischen Marktes, so die Mitteilung.
Die Aktie von Holcim fällt am Freitag im frühen Handel um 0,7 Prozent, während der Swiss Market Index 0,3 Prozent im Minus liegt.
(cash/AWP)