Viele Investoren fühlen sich bei der momentanen Bewertung der Aktienmärkte an den Bullenmarkt von 1999 erinnert, der bekanntermassen zur Dotcom-Blase führte. cash berichtete darüber hier. Damals stieg der US-Technologie-Index Nasdaq zwischen 1995 bis im März 2000 um satte 500 Prozent. Für Mark Cuban, Selfmade-Milliadär der New Economy und heutiger Besitzer der Dallas Mavericks, ist der heutige Bullenmarkt allerdings nicht mit der Dotcom-Blase zu vergleichen.
Cuban begründet seine Einschätzung damit, dass während der Dotcom-Blase viel mehr Leute am Markt partizipierten. Vor allem das spekulaitve Daytrading sei damals auf einem absouten Hoch gewesen. Heute hingegen habe das Aufkommen der Indexfonds, die heutzutage viel mehr Geld anziehen, die Marktstruktur fundamental verändert. "Solange der starke Geldzufluss in die Indexprodukte anhält, wird der Markt weiter steigen", so der Milliardär gegenüber CNBC.
Nach Cuban werden die Zinsen die zukünftige Entwicklung des Aktienmarktes bestimmen. Heisst: Steigen die Zinsen, könnte es mal wieder den ersten grösseren Knick geben. Doch im jetzigen Niedrigzinsumfeld könne man nur in Aktien investieren. Zum Vergleich: Heute ist der Zinssatz der FED zwischen 1,5 und 1,75 Prozent, im Frühjahr 1999 lag er bei 4,75 Prozent.
Coronavirus erinnert an SARS-Pandemie
Cuban antwortet damit auf den Milliardär und Investor Paul Tudor Jones, der in einem vorherigen Interview sagte, dass ihn der aktuelle Aktienmarkt stark an den fortgeschrittenen Bullenmarkt im Jahr 1999 erinnere. "Der momentane monetäre und fiskale Mix ist verrückt. Dieser ist explosiv und sprengt jegliche Vorstellung." warnte er gegenüber CNBC. Trotzdem empfiehlt er keinen Verkauf im momentanen Stadium des Marktes. "Es ist noch ein langer Weg bis zum Höchststand und dort werden die Zinssätze theoretisch höher sein." Der Nasdaq hatte sich von einem ähnlichen Stand vor der Dotcom-Blase noch verdoppelt.
Jones, Gründer und Anlagenchef beim Vermögensverwalter Tudor Investment warnt jedoch, dass der Ausbruch des Coronavirus den Bullenmarkt in Schieflage bringen könnte. Bei der SARS-Pandemie im Jahr 2003 verloren die Aktienmärkte zweistellige Prozentbeträge. Ihn erinnere die momentane Situation stark an damals. Er meint: "Es gibt keine Impfung. Es gibt keine Heilung. Als Investor wäre ich ziemlich nervös."
Mit Material des Wirtschafts- und Finanznachrichtensenders CNBC.