Das neue Handelsregime sei ein «Fehler», schrieb der Hedgefonds-Milliardär Ackman, Gründer von Pershing Square und bekennender Trump-Unterstützer, in einem Beitrag auf der Sozialen-Medien-Plattform X. Auch Druckenmiller, der frühere Schützling von George Soros und langjähriger Gegner hoher Haushaltsdefizite, äusserte sich auf der Plattform mit einem seltenen Beitrag, in dem er seine Kritik aus einem Interview im Januar weiter ausführte.

«Ich unterstütze keine Zölle, die 10 Prozent übersteigen, was ich in dem von Ihnen zitierten Interview deutlich gemacht habe», schrieb Druckenmiller am Sonntag als Reaktion auf sein früheres Interview mit dem TV- Sender CNBC. Bloomberg News konnte Druckenmillers Darstellung nicht unabhängig verifizieren.

Die zunehmende Kritik kam zu einem Zeitpunkt, an dem Trump keinerlei Anzeichen zeigte, von der schmerzhaften Handelsreformen abzurücken, die am 9. April in Kraft treten sollen und die Märkte bereits stark belastet haben. «Ich bin fest davon überzeugt, dass die Einführung von Zöllen am 9. April gegen die gesamte Welt, in massivem Übermass zu dem, was uns berechnet wird, ein Fehler ist », schrieb Ackman in einem Beitrag auf X.

Für Ackman markieren die Äusserungen die bislang deutlichste Abweichung eines der wichtigsten Wall-Street-Unterstützer des Präsidenten, der seine Unterstützung für Trump nach einem Attentatsversuch im Juli während des Wahlkampfs bekannt gegeben hatte.

Stagflationäre Folgen 

Die Kommentare der beiden ergänzen frühere Äusserungen von Ray Dalio, dem Gründer des weltgrössten Hedgefonds Bridgewater Associates, der erklärte, «die unmittelbaren Folgen davon werden in den USA erheblich stagflationär sein». Eine 90-tägige Pause sei notwendig, um Trump Zeit zu geben, «unsere historisch ungerechte globale Handelsposition sorgfältig und strategisch zu lösen», so Ackman in seinem Beitrag.

Weder Ackman noch Pershing Square hätten Margin-Finanzierungen oder andere Instrumente, die bei einem Markteinbruch zu Liquiditätsproblemen führen könnten. «Wir nutzen keine Margin. Haben wir nie. Werden wir nie», fügte er hinzu. Pershing Square habe lediglich eine Investition – dreijährige Call-Optionen auf Nike – die direkt von den Zöllen betroffen sei, eine Position, die 1,5 Prozent des Portfolios des Unternehmens ausmache, sagte er. Ackman erklärte, die Firma werde in einem fallenden Markt keine Verkäufe tätigen, auch wenn es bei einem Crash zu Verlusten auf Basis der Marktbewertung komme. « Wir werden Käufer grossartiger Unternehmen zu stark reduzierten Preisen sein, was uns und unseren Investoren langfristig zugutekommen wird », heisst es in dem Beitrag.

Ackman erklärte, Trumps Versuch, während eines Marktcrashs Deals abzuschliessen, verbessere nicht seine Verhandlungsposition. «Wer auch immer unserem Präsidenten diese Idee empfohlen hat, sollte umgehend entlassen werden», fügte er hinzu. 

Die Märkte stehen vor einer weiteren schwierigen Woche. Die Futures auf die US-Börsen brachen am Montagmorgen erneut stark ein. In den zwei Tagen nach Trumps Zollerklärung vom 2. April wurden mehr als 5 Billionen Dollar an Marktwert aller US-Aktien vernichtet. Derweil schrieb Anthony Scaramucci, Gründer von Skybridge Capital, auf X, dass den USA eine «unmittelbar bevorstehende schwere Rezession» bevorstehe.

(Bloomberg)