Vifor hat prominente Grossaktionäre. Neben dem bekannten Financier Martin Ebner mit seinem 20-Prozent-Paket ist auch der umtriebige Immobilier Remo Stoffel am Pharmahersteller aus Bern beteiligt.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet, will sich Stoffel nun aber von einem Teil seiner 12,8-Prozent-Beteiligung trennen. 2 Millionen Aktien sollen im Zuge eines beschleunigten Buchbildungsverfahrens bei neuen Investoren platziert werden. Das entspricht rund 3 Prozent der Stimmen. Üblicherweise verlangen neue Investoren einen Abschlag gegenüber den letztbezahlten Kursen.
Im frühen Handel wird die Vifor-Aktie am Dienstag denn mit einem satten Minus von 14 Prozent auf 99 Franken abgestraft.
Erwischte die Kursschwäche den Grossaktionär «contre pied»?
Über die Gründe, die zur Platzierung des Teilpakets führten, ist nichts bekannt. In den Handelsräumen hiesiger Banken wird allerdings vermutet, dass Stoffel einen Teil seines grossen Wertschriftenportfolios als Sicherheit für Kredite verpfändet haben könnte. Dies legen auch Informationen zum Firmenimperium des Immobiliers nahe (die Handelszeitung berichtete).
Es ist deshalb gut möglich, dass die jüngste Kursschwäche beim Berner Pharmahersteller Stoffel zwingt, sich von Titeln zu trennen. Notierte die Aktie Mitte Februar noch in unmittelbarer Nähe zum Rekordhoch vom August 2018 bei gut 192 Franken, kostete sie zuletzt keine 115 Franken mehr. Am gestrigen Montag fiel ihr Kurs im frühen Handel sogar mal kurz unter die Marke von 100 Franken.
Wie aus Händlerkreisen zu hören ist, konnten die Aktien zu je 96 Franken bei neuen Investoren untergebracht werden. Das entspricht gegenüber dem Schlusskurs vom Montag einem Abschlag von mehr als 16 Prozent. Dieser Abschlag wird als ungewöhnlich hoch beurteilt. Einige Händler befürchten, dass es nicht bei diesen 2 Millionen Aktien bleiben könnte und sich Stoffel von weiteren Titeln trennen wird.