Waren bislang nur Klienten mit Einlagen von zwei Millionen Franken und mehr betroffen, könnte diese Schwelle nun offenbar gesenkt werden. Der bisherige Schwellwert entspricht dem des Zürcher Wettbewerbers Credit Suisse, ist im Branchenvergleich aber relativ hoch. Die Schweizerische PostFinance verlangt bei Einlagen von mehr als 250'000 Franken Strafzinsen. Einige Retailbanken in Deutschland bitten Kunden sogar schon ab mehr als 100'000 Euro zur Kasse.

Die UBS liess per E-Mail wissen, sie beabsichtige weiterhin nicht, Negativzinsen an Kleinsparer oder Kleinunternehmen weiterzugeben. Die aktuellen Entwicklungen würden von der Bank indessen genau verfolgt. Kunden werde generell geraten, Alternativen zu Bankguthaben ins Auge zu fassen, hiess es.

UBS-Finanzchef Kirt Gardner hatte Analysten im Januar in einer Telefonkonferenz gesagt, die Bank erwäge Gebühren für Einlagenkunden, die diese Veränderungen nicht vornehmen wollten. An Details werde gearbeitet und mit einer Ankündigung sei im ersten Quartal zu rechnen.

Die Banken der Eidgenossenschaft bekommen sowohl den Negativzins von 0,75 Prozent der Schweizerischen Nationalbank zu spüren als auch den Einlagensatz der Europäische Zentralbank, der gegenwärtig bei minus 0,5 Prozent liegt. Die resultieren Belastungen an die Kunden weiterzugeben, ist allerdings heikel.

Im Januar musste die UBS ihr Ziel für die Netto-Mittelzuflüsse aufgeben. Wichtigster Grund dafür waren Negativzinsen. Der derzeitige Kursrutsch an den internationalen Börsen dürfte es derweil nicht leichter gemacht haben, Kunden zu Umschichtungen ihrer Barbestände an die Finanzmärkte zu motivieren.

(Bloomberg)