Das kündigte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Montagabend in einem Fernsehinterview an. Ziel sei herauszufinden, ob Griechenland in Zeiten der Energiekrise Erdgas gewinnen könne. Das sei nicht nur für das Land selbst, sondern auch für die EU wichtig.

Beauftragt wurde der US-Konzern ExxonMobil in Zusammenarbeit mit dem staatlichen griechischen Energiekonzern EDEY. Der Beginn der Erforschung könnte den Streit mit dem Nachbarn Türkei weiter befeuern.

In einem Abkommen mit Libyen hatte die Türkei Griechenland im Jahr 2019 das Recht auf eine Ausschliessliche Wirtschaftszone (AWZ) südlich von Kreta und anderen griechischen Inseln abgesprochen. Dort werden reiche Erdgasvorkommen vermutet.

Die EU verurteilte das Abkommen. Auch der wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestags kam zu dem Ergebnis, dass der Vertrag zwischen Libyen und der Türkei nicht mit dem internationalen Seerecht vereinbar sei. Als dennoch ein türkisches Forschungsschiff vor Kreta mit Erkundungsarbeiten begann, standen die beiden Nato-Mitglieder im Sommer 2020 knapp vor einer kriegerischen Auseinandersetzung.

(AWP)