Der US-Konzern verhandelte mit Smartphone-Herstellern wie Samsung über exklusive Vorinstallationen, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Dokument im laufenden US-Kartellprozess gegen Google hervorgeht. In dem Verfahren wollen das US-Justizministerium und mehrere Bundesstaaten erreichen, dass Google zum Verkauf seines Chrome-Browsers gezwungen wird – sowie zu weiteren Massnahmen, um seine marktbeherrschende Stellung bei der Online-Suche und der damit verbundenen Werbung zu brechen. Ein Richter hatte zuvor festgestellt, dass der Suchmaschinenbetreiber sein Monopol unter anderem durch exklusive Abkommen mit Herstellern wie Samsung abgesichert hat.
Statt weitere Exklusivverträge abzuschliessen, hat Google seine Vereinbarungen mit Samsung, Motorola sowie den Netzbetreibern AT&T und Verizon laut den Prozessunterlagen zuletzt jedoch gelockert und ihnen erlaubt, konkurrierende Suchangebote vorzuinstallieren. Diese nicht-exklusiven Abkommen entsprechen Googles Vorstellung davon, wie die vom Gericht geforderten Änderungen umgesetzt werden könnten. Dem Justizministerium geht das aber nicht weit genug – es fordert, dass Google künftig keine Zahlungen mehr leisten darf, um die bevorzugte Vorinstallation seiner Dienste zu sichern.
Ein Google-Manager erklärte vor Gericht, man habe den Partnern zuletzt schriftlich bestätigt, dass sie auch andere KI-Produkte auf neuen Geräten installieren dürften. Die Staatsanwaltschaft warnte, dass Google seine Vormachtstellung bei der Internet-Suche nutzen könnte, um sich auch bei Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) Vorteile zu verschaffen. KI-Produkte wie der hauseigene Chatbot Gemini seien ein weiterer Kanal, um Nutzer zur Google-Suche zu leiten. Google weist die Vorwürfe zurück. Der US-Konzern betont, dass es in dem Verfahren nicht um Künstliche Intelligenz gehe und man im KI-Bereich einem intensiven Wettbewerb mit Unternehmen wie Meta ausgesetzt sei.
(Reuters)