Am Donnerstag erreichte der Preis für eine Feinunze Gold ein neues Allzeithoch von 3'057 Dollar. Die UBS hat ihre Prognose für den Goldpreis revidiert und erhöht sie auf 3’200 Dollar von 3’000 Dollar. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von rund 5 Prozent.

Die Rohstoffexperten der Schweizer Grossbank gehen davon aus, dass weitere politische Krisen und sich verschärfende Handelskonflikte weltweit die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall und damit den Preis weiter in die Höhe treiben werden.

Geopolitische Risiken und Zentralbank-Käufe

Die Analysten schätzten die allgemeine Stimmung unter den Anlegerinnen und Anlegern als vorsichtig ein - insbesondere bei US-Aktien zeigten sich die Investoren jüngst zurückhaltend und setzten verstärkt auf Gold. Zudem seien die Rezessionsrisiken in Übersee gestiegen und weitere Zinssenkungen der US-Notenbank eingepreist. In den Worten der UBS-Analysten: «Wir beobachten eine Verschiebung von einem 'Trump-Put' zu einem 'Fed-Put' wegen der sich verschlechternden Stimmung unter den Aktieninvestoren».

Zudem hätten erneute Zuflüsse in börsengehandelte Fonds - sogenannte Exchange Traded Funds oder kurz ETFs - den Aufschwung des Edelmetalls beflügelt. Der weltgrösste Gold-ETF «SPDR Gold Trust» meldete im Februar einen Bestand von rund 908 metrischen Tonnen - der höchste Stand seit Februar 2023.

Auch die anhaltende Nachfrage der Zentralbanken spiele eine zusätzliche entscheidende Rolle für den Goldpreisanstieg. Die Zentralbanken kauften im vergangenen Jahr 1,045 Tonnen, was rund einem Fünftel der Gesamtnachfrage entspricht. Auch in diesem Jahr erwarten die Analysten der UBS weitere Käufe durch die Zentralbanken, insbesondere durch die People’s Bank of China (PBOC) und die polnische Zentralbank. 

Auch der Chefanalyst der Bank of America rechnet mit einem weiteren Anstieg des Goldpreises. Zwar könnte es kurzfristig zu Kursrücksetzern beim Gold kommen, da die Anleger Gewinne mitnehmen würden. Aber langfristig sieht er den Goldpreis auf 3'500 Dollar steigen.

Beste Performance

Gold gehört in diesem Jahr mit einem Plus von über 14 Prozent seit Jahresbeginn zu den am besten performenden Anlagen. Erst am vergangenen Freitag erreichte der Goldpreis ein neues Allzeithoch und übersprang erstmals die Marke von 3’000 Dollar pro Feinunze. Zuletzt hatte der Goldpreis im August 2020 die Marke von 2’000 Dollar pro Feinunze überschritten - ausgelöst durch eine pandemiebedingte Nachfragesteigerung, wie die UBS schreibt.

(cash)