Gold hat eine beachtlichen Aufstieg hingelegt. Seit der Jahrtausendwende kletterte der Preis einer Unze von unter 300 auf über 2300 US-Dollar. Seit Jahresbeginn 2024 beträgt das Plus 12,2 Prozent. Der Goldpreis stieg von 2059 US-Dollar auf aktuell 2315 US-Dollar - wobei er im Mai ein Allzeithoch von nahezu 2450 US-Dollar erreichte.
In den letzten Wochen ist der Wert des Edelmetalls wieder etwas gefallen. Laut Prognosen dürfte es aber nur ein Zwischentief sein. Die UBS sieht den Preis je Feinunze auf 2600 Dollar per Ende Jahr und auf 2700 US-Dollar bis Mitte 2025 steigen.
Die Ökonomen der UBS sind mit ihrem Optimismus nicht allein. Schon im Mai sagte die Investmentbank Goldman Sachs einen Feinunzenpreis von 2700 US-Dollar per Ende Jahr voraus.
Die Experten sehen verschiedene Gründe für die glänzenden Aussichten. Sorgen über geopolitische Polarisierung, Inflation und das Defizit im amerikanischen Staatshaushalt würden dem Goldpreis helfen, schreibt die UBS in ihrem Finanzmarktausblick für das zweite Halbjahr 2024. Hinzu kommen wohl der Einfluss der Wahlen in den USA auf die Märkte sowie anhaltende Zukäufe durch Zentralbanken.
Einen weiteren Anhaltspunkt zur Goldpreisentwicklung - und zur Vermögensanlage - liefert eine Umfrage im angelsächsischen Raum: Laut ihr wollen 120 von befragten 400 Finanzberatern ihre Goldallokation in den nächsten zwölf bis 18 Monaten erhöhen. Zwei Drittel der Experten wollen ihr Goldinvestment konstant halten. Zehn Prozent wollen ihre Exposition reduzieren.
Der Preis von Gold ist nur schwach mit den Bewegungen des Aktienmarkts korreliert. Die Anlageklassen entwickeln sich also weitgehend unabhängig voneinander. Insofern eignet sich Gold zur Diversifikation eines Portfolios. Aufgrund der prognostizierten Preissteigerung wirft es aber auch Gewinne ab: Ein Anstieg von heute 2315 US-Dollar auf 2700 US-Dollar entspricht einem Plus von 16 Prozent.
Trotz der grundsätzlichen Zuversicht, wollen es die Finanzfachleute nicht übertreiben. Die meisten halten einen Goldanteil von einem bis fünf Prozent an der Gesamtvermögensanlage für angemessen.
