An der Börse in London kletterte die Notierung am Nachmittag auf den Höchstwert auf 2.500 US-Dollar je Feinunze (etwa 31,1 Gramm). Zuletzt hatte der Goldpreis Mitte Juli bei 2.483 Dollar ein Rekordhoch erreicht.

Im Vergleich zum Vortag ist der Goldpreis um mehr als ein Prozent gestiegen. Bereits seit März geht es mit der Notierung am Goldmarkt nach oben. In dieser Zeit hat der Preis für das Edelmetall um etwa 500 Dollar je Unze zugelegt. Als wesentlicher Preistreiber neben der Sorge vor einer weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten gilt die Aussicht auf sinkende Zinsen in westlichen Industriestaaten.

Nachdem die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen bereits erstmals seit der grossen Inflationswelle gesenkt hat, wird im September auch mit der Wende in den USA gerechnet. Nach zum Teil enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA wird am Markt auch ein grosser Schritt um 0,50 Prozentpunkte nicht ausgeschlossen. Da Gold keine Zinserträge liefert, verstärkt die Aussicht auf sinkende Zinsen die Nachfrage nach dem Edelmetall.

Gold profitiert «von einem Umfeld, das von fallenden oder niedrigen Zinsen geprägt ist», sagte Dominik Sperzel, Leiter des Edelmetallhandels bei Heraeus. «Nach den jüngsten Inflationszahlen aus den USA erwarten die Märkte weiterhin, dass die Notenbank Fed im September die Zinsen senken wird.» Auch die anhaltende Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Nahen Osten unterstützt nach Einschätzung von Sperzel den Goldpreis.

Derzeit wird zwar unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens über eine Waffenruhe zwischen Israel und islamistischen Hamas verhandelt. Die Erfolgsaussichten auf einen Durchbruch bei den Verhandlungen in Doha werden von Beobachtern aber als gering eingeschätzt.

(AWP)