Während die Unternehmen das dritte Quartal 2024 abschliessen, revidiert die amerikanische Grossbank Goldman Sachs (GS) die Prognosen für den Gewinn je Aktie (EPS, Earnings per share) im marktbreiten S&P 500. Für 2025 sehen sie ein EPS von 268 Dollar. Das sind zwölf Dollar mehr als die GS-Spezialisten bisher vorausgesagt hatten.

Für das laufende Jahr bleiben sie bei einem Wert von 241 Dollar. Erstmals werfen sie einen Blick in die weitere Zukunft: Der Gewinn je Aktie werde sich im Jahr 2026 auf 288 Dollar belaufen, heisst es in einer kürzlich veröffentlichten GS-Notiz.

Kommt es, wie die Experten voraussagen, klettert das EPS für den S&P 500 abermals auf Rekordstände. In den Nullerjahren lag der Wert noch unter 100 Dollar. Im zweiten Pandemiejahr - 2021 - stieg er erstmals über 200 Dollar, ging dann vorübergehend zurück, erreichte bald aber wieder neue Höhen. 

Beim EPS für den S&P 500 handelt es sich um eine Grösse, welche die Gewinne je rechnerischem Indexanteil beschreibt. Sie entwickelt sich praktisch parallel zu dem Indexverlauf. Entsprechend dürfte auch der S&P-500-Index weitere Rekordstände erreichen. Nach Angaben von Goldman Sachs wird die 6000-Punkte-Marke in den kommenden Monaten überquert. Mit einer Trendumkehr rechnen die Experten offenbar nicht. Sie mit Ihrer Einschätzung nicht allein: Die UBS sieht den S&P 500 nächstes Jahr auf 6200 Punkte avancieren.

Zur Begründung der Aufwärtsrevision führt Goldman-Sachs-Aktienstratege David Kostin grössere Margenausweitung bei den Unternehmen an. Diese werden durch eine stärkere Konjunktur begünstigt. Goldman Sachs sieht das Risiko einer Rezession der US-Wirtschaft in den nächsten zwölf Monaten neu bei 15 Prozent. Zuvor veranschlagten sie die Wahrscheinlichkeit eines wirtschaftlichen Abschwungs mit 20 Prozent.

Reto Zanettin
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