Die US-Investmentbank Goldman Sachs (GS) nimmt die Abdeckung für Sunrise mit der Einstufung «Sell» und einem Kursziel von 41 Franken auf. Die Sunrise-Valoren notieren derzeit bei etwa 41,35 Franken und reagieren mit einem Abschlag von knapp 0,5 Prozent auf das Misstrauen von Goldman Sachs.

Das Telekomunternehmen biete eine hohe, gedeckte Dividendenrendite vor einem starken makroökonomischen Hintergrund, schreibt der zuständige Analyst. Insgesamt sei der Schweizer Telekommunikationsmarkt allerdings schwach, und Sunrise sehe sich mit einem hohen Kostenüberhang konfrontiert. Dieser mindere das langfristige Wachstum der Gesamtkapitalrendite (ROIC). 

Auch sieht der Experte keinen Spielraum für eine Konsolidierung im Mobilfunkbereich. Im Vergleich zum Branchendurchschnitt seien die Fundamentaldaten von Sunrise ungünstig. Die Bewertung hält er zudem für nicht überzeugend.

Den Branchenprimus Swisscom setzt der Goldman-Experte ebenfalls auf die Verkaufsliste. Mit einem Kursziel von 450 Franken für die nächsten zwölf Monate liegt das implizierte Verlustpotenzial bei Swisscom mit gut 10 Prozent jedoch höher als bei Sunrise.

Bei Swisscom sieht er aufgrund des schwachen Heimmarkts ebenfalls begrenzten Spielraum für eine Verbesserung von Wachstum und Renditen. Und dies schon seit längerem: Seit Mai 2023 senkt der Goldman-Analyst das Kursziel der Swisscom-Aktien mehrmals von 501 auf 450 Franken.

Goldman Sachs steht mit ihrer Einschätzung nicht ganz alleine da. Während zwei von vier Analysten die Sunrise-Titel zum Verkauf empfehlen, sind es bei den Swisscom-Aktien vier von 18 Experten. 

Eine positivere Dynamik sieht der GS-Experte besonders bei Telecom-Unternehmen aus den nordischen Ländern, Grossbritannien und Deutschland. Zu seinen Kaufempfehlungen gehören BT, Deutsche Telekom, Telia, Telenor und Elisa Oyj. Die Kursziele liegen dort teilweise bis zu 30 Prozent über den aktuellen Niveaus.

(Mit Material von AWP)

Luca_Niederkofler
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