Die Strategen von Goldman Sachs haben letzte Woche ihre Prognose für die Bar- und Investitionsausgaben der Unternehmen im S&P 500 auf 3,8 Billionen Dollar gesenkt und erwarten neu ein Wachstum von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu Jahresbeginn war das Team von Chefdenker David Kostin noch deutlich optimistischer und erwartete ein Wachstum von 11 Prozent. 

Die Experten sehen einen voraussichtlichen Anstieg der Investitionsausgaben um 9 Prozent im Jahresvergleich, für Forschung und Entwicklung ein Plus von 6 Prozent sowie für Aktienrückkäufe und Dividenden von je plus 5 Prozent. Der Terminmarkt, welcher die zukünftigen Dividendenzahlungen abdiskontiert, sei immer noch deutlich negativer als Goldmans reduzierte Dividendenwachstumsprognosen, schreiben die Strategen von Goldman Sachs in der Kundennotiz weiter. 

Die Dividendenprognosen von Goldman Sachs liegen für 2026 11 Prozent und für 2027 17 Prozent über den aktuellen Marktpreisen. Der Dividendenmarkt preist derzeit einen Rückgang der Dividendenrendite um 4 Prozent für 2026 ein, verglichen mit einem durchschnittlichen Rückgang von 1 Prozent vom Höchst- zum Tiefststand in historischen Rezessionen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Sollten sich die Wirtschaftsdaten verschlechtern und Anleger eine höhere Rezessionswahrscheinlichkeit einschätzen, dürften die Dividendenmarktpreise von nun an noch pessimistischer werden, so Kostin. Es ist zu erwarten, dass Investoren weiterhin Unternehmen belohnen werden, die Kapital an ihre Aktionäre zurückzahlen, im Vergleich zu Unternehmen, die in Wachstum investieren - ein typisches Muster bei nachlassendem Wirtschaftswachstum.

(Bloomberg/cash)