Das als Krisenwährung genutzte Edelmetall ist in Zeiten von Inflation, Zolldrohungen des US-Präsidenten Donald Trump und wachsenden Ängsten vor einem möglichen globalen Handelskrieg gefragt. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um mehr als zehn Prozent gestiegen. Am Montag kostete die Feinunze (31,1 Gramm) mit mehr als 2900 Dollar so viel wie noch nie und erreichte damit bereits den achten Rekordstand in 2025. Nun rückt die psychologisch wichtige Marke von 3000 Dollar ins Visier.

Nachfolgend eine Übersicht der verschiedenen Möglichkeiten, in Gold zu investieren und welche Faktoren den Preis beeinflussen:

Spotmarkt

Grosse Käufer und institutionelle Anleger kaufen Gold normalerweise bei grossen Banken. Die Preise auf dem Spotmarkt werden durch Angebot und Nachfrage in Echtzeit bestimmt und meist innerhalb von zwei Handelstagen abgewickelt. London ist der einflussreichste Knotenpunkt für den Spot-Goldmarkt, vor allem aufgrund der London Bullion Market Association. Der Verband setzt Standards für den Handel mit Gold. Ausserdem bietet er einen Rahmen für den ausserbörslichen Markt, der den Handel zwischen Banken, Händlern und Institutionen erleichtert. Weitere wichtige Goldhandelszentren sind China, Indien, der Nahe Osten und die Vereinigten Staaten.

Terminmärkte

Anleger können ausserdem über Terminbörsen in Gold investieren. Dort wird zu einem festgelegten Preis an einem bestimmten zukünftigen Datum gekauft oder verkauft. Der grösste Terminmarkt für Gold gemessen am Handelsvolumen ist die COMEX, die Teil der New York Mercantile Exchange ist. Die Shanghai Futures Exchange, Chinas führende Rohstoffbörse, bietet ebenfalls Gold-Terminkontrakte an. Die Tokyo Commodity Exchange, allgemein bekannt als TOCOM, ist ein weiterer grosser Akteur auf dem asiatischen Goldmarkt.

Börsengehandelte Produkte

Börsengehandelte Produkte oder börsengehandelte Fonds geben Wertpapiere aus, die durch physisches Metall gedeckt sind und es den Anlegern ermöglichen, am Goldpreis teilzuhaben, ohne das Metall selbst liefern zu müssen. Börsengehandelte Fonds haben sich zu einer wichtigen Kategorie der Anlagenachfrage für das Edelmetall entwickelt.

Physisch besicherte börsengehandelte Goldfonds verzeichneten im Jahr 2024 nach Daten des Produzentenverbandes World Gold Council einen Nettozufluss von 3,4 Milliarden Dollar.

Barren und Münzen

Privatkunden können Gold bei Metallhändlern kaufen, die Barren und Münzen in einer Verkaufsstelle oder online verkaufen. Goldbarren und -münzen sind effektive Mittel, um in physisches Gold zu investieren.

Marktfaktoren

Das in den letzten Jahren gestiegene Interesse von Investmentfonds war ein wesentlicher Faktor für die Preisentwicklungen. Gold ist zudem eine beliebte Absicherung gegen Kursschwankungen an den Devisenmärkten. Es bewegt sich üblicherweise entgegengesetzt zum US-Dollar, da die Schwäche der amerikanischen Devise Gold zum Dollarpreis für Inhaber anderer Währungen billiger macht und umgekehrt. Auch die politischen Entscheidungen der Zentralbanken weltweit beeinflussen die Entwicklung des Goldpreises. Niedrigere Zinssätze verringern die Opportunitätskosten des Goldbesitzes, da es keine Zinsen abwirft.

Goldreserven und Zentralbanken

Zentralbanken halten Gold als Teil ihrer Reserven. Aufgrund der anhaltenden makroökonomischen und politischen Unsicherheit war die Nachfrage der Zentralbanken in den vergangenen Jahren robust.

Trotz der hohen Preise für das Edelmetall wollen weitere Notenbanken innerhalb eines Jahres ihre Goldreserven aufstocken, wie aus einer Umfrage des World Gold Council hervorging.

(Reuters)