Dem Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan dürfte der Start ins Jahr 2025 gelungen sein. Nach dem Rekordjahr 2024 erwarten von der Nachrichtenagentur AWP befragte Analysten allerdings eine Normalisierung.
Der Umsatz im ersten Quartal dürfte auf 1,934 Milliarden Franken von 1,822 Milliarden Franken im Vorjahresquartal gestiegen sein. Dazu dürften Riechstoffe 953 Millionen Franken beigetragen haben (Vorjahresquartal: 900 Millionen Franken), Aromen werden der Prognose zufolge 976 Millionen Franken zum Gesamtumsatz beigesteuert haben (Vorjahresquartal: 922 Millionen Franken).
Das organische Wachstum dürfte auf 5,9 von 12,6 Prozent zurückgegangen sein. Doch auch mit dem gesunkenen Wachstum befindet sich Givaudan oberhalb der mittelfristigen Zielbandbreite. Weiterhin dürfte das Wachstum in Lateinamerika, im Nahen Osten, in Afrika und in Asien besonders stark ausgefallen sein.
Zudem rechnen Analysten auch weiterhin bei lokalen und regionalen Kunden mit einer überdurchschnittlichen Dynamik. Diese wüchsen in der Regel zwei- bis dreimal so schnell wie globale Konsumgüterunternehmen, heisst es im Kommentar der Zürcher Kantonalbank (ZKB).
Gleichzeitig verweisen die Experten auf die schwächelnde Konsumgüterstimmung in den USA. Diese bereite derzeit der gesamten Konsumgüterbranche Sorgen, wobei Givaudan vergleichsweise stabil dastehe, heisst es.
Den Einfluss durch die Zollpolitik der US-Regierung erachten Analysten derweil eher als gering. Dies liegt daran, dass Givaudan regional produziert. Mit Blick auf die Beschaffung von Rohstoffen dürfte aber auch der Genfer Konzern nicht ungeschoren davonkommen. CEO Gilles Andrier hatte für diesen Fall bereits Preisweitergaben an die Kunden angekündigt.
Gewinnzahlen publiziert Givaudan zu den ungraden Quartalen jeweils nicht. Erstmals im laufenden Jahr wird das Unternehmen am 22. Juli zum ersten Halbjahr Ergebnisse ausweisen.
Einen konkreten Ausblick zum aktuellen Geschäft gibt Givaudan jeweils nicht. Mittelfristig, also innerhalb in diesem Jahr auslaufenden Fünfjahreszyklus, strebt der Branchenprimus ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent an. Zudem soll der freie Cashflow mindestens 12 Prozent des Umsatzes betragen.
Herausragendes Jahr 2024
Im vergangenen Jahr 2024 lief es ausserordentlich gut. Der Genfer Konzern erzielt ein organisches Wachstum von 12,3 Prozent weiter oberhalb der mittelfristigen Zielbandbreite. Der Gewinn kletterte auf rekordhohe 1,09 Milliarden Franken.
Nach einer Phase mit Preiserhöhungen und Inflation hätten im vergangenen Jahr Innovationen und die Einführung neuer Produkte die Verkaufsmengen wachsen lassen, sagte CEO Gilles Andrier gegenüber der Nachrichtenagentur AWP im Rahmen der Zahlenpräsentation. Auch mit Blick nach vorne zeigte sich der Givaudan-Chef voller Zuversicht.
Lieferketten und Preise blieben stabil, sagte er. Bei den globalen geopolitischen Konflikten sah er allerdings noch keine Besserung. Insbesondere die Huthi-Angriffe im Roten Meer hätten zu längeren Lieferzeiten geführt.
Für Unsicherheit sorgte zudem schon damals US-Präsident Trump. Dem Wunsch nach «Made in America» werde Givaudan aber bereits gerecht. «Und zwar nicht als Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen in der US-Politik, sondern weil wir das schon vorher gemacht haben», so Andrier.
Aktie wird überwiegend positiv eingestuft
Die Givaudan-Aktien haben seit Anfang Jahr einen Rückgang um etwa 11 Prozent verzeichnet, während der Gesamtmarkt (SMI) einen Rückgang um etwa 5 Prozent verzeichnet hat. Im vergangenen Jahr legten die Papiere um beinahe 14 Prozent zu. Aktuelle empfehlen neun Analysten die Aktie zum Kauf. Acht sagen «Halten», drei sind für «Verkaufen».
Der Konsens sieht die Aktie in den nächsten zwölf Monaten auf 4350,53 Franken steigen. Das sind 22 Prozent mehr als zum Handelsschluss am Dienstag.
(AWP)