Laut einem im März 2023 an der Uno-Wasserkonferenz vorgestellten Bericht wird der weltweite Wasserverbrauch bis zum Jahr 2050 ähnlich wie in den vergangenen 40 Jahren steigen: Nämlich um etwa ein Prozent - pro Jahr. Das sollte ja kein Problem sein, könnte man meinen. Denn rund 70 Prozent der Erde sind mit Wasser bedeckt. Aber eben: Nur drei Prozent sind Süsswasser.
Der wachsende Wasserverbrauch hat hat verschiedene Gründe: Eine wachsende Bevölkerung, veränderte Lebensgewohnheiten, Wasserverschmutzung, zunehmender Wasserverbauch von Industrien wie der Chipbranche.
Dazu kommt der Klimawandel. Die steigenden Temperaturen lässt beispielsweise die Gletscher abschmelzen. Das führt auf den ersten Blick zu mehr Wasser. Allerdings verringern sich so die (gefrorenen) Wasservorräte, die später einmal sogar ganz wegfallen. In vielen Erdteilen begünstigen zudem steigende Temperaturen das Verdampfen von Wasser.
Das “blaue Gold” ist im Gegensatz zu anderen Rohstoffen wie Öl für den Menschen nichts zu ersetzen. Es besteht Einigkeit darüber, dass die Versorgung mit Trinkwasser eine der Schlüsselaufgaben des 21. Jahrhunderts ist. Nicht nur internationle Abkommen sollen dafür sorgen, dass diese Aufgabe gemeistert wird. Auch die Unternehmenswelt ist gefordert.
In den letzten Jahren haben sich innovative Firmen etabliert
In den letzten Jahren haben sich innovative Firmen etabliert, welche sich auf die Bereiche Wassertechnologie, Wasserinfrastruktur und Wasserschutz spezialisiert haben. Viele dieser Unternehmen sind börsenkotiert und auf grosses Interesse der Anlegerschaft gestossen.
Das erklärt auch den Anstieg des Aktienindex "World Water Index", der die weltweit grössten Unternehmen aus den Sektoren Wassertechnologie umfasst. Der Index verdoppelte sich vom März 2020 bis Ende 2022 auf 6600 Punkte. Heute steht er bei rund 6000 Punkten.
Auch das Angebot an Finanzprodukten zu den Themen Wasser und Klimawandel hat zugenommen. Die Zürcher Kantonalbank etwa deckt mit Anlagefonds und Zertifikaten beide Bereiche ab. Der Fonds “Swisscanto (LU) Equity Fund Sustainable Global Water” zum Beispiel verfolgt das Nachhaltigkeitsziel Wasserschutz beziehungsweise nachhaltige Wasserversorgung.
Der Themenfonds, den es seit 2007 gibt, investiert in rund 44 Firmen. Die grösste Position im Fonds ist das US-Unternehmen Xylem. Die Firma bezeichnet sich selbst als weltweit führend in den Bereichen Wasser- und Abwassertransport, Aufbereitung von Wasser und Abwasser, Analysen der Wasserqualität, Prozessoptimierungen sowie Rohrleitungs-Zustandsanalysen.
Xylem, die in rund 150 Ländern tätig ist, entstand im Jahr 2011 als Abspaltung des Mischkonzerns ITT. Die Aktie kostete im Jahr 2015 noch rund 30 Dollar, heute sind es fst 130 Dollar. Nach einer Schwächephase im Jahr 2022 steht der Titel nun fast wieder auf einem Rekordstand.
Der “Swisscanto (LU) Equity Fund Sustainable Global Climate” beteiligt sich dagegen an Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen die Weltwirtschaft in wenigen Jahrzehnten dekarbonisieren sollen und wollen. Dieser Fonds ist etwas riskanter als der Swisscanto-Wasserfonds, da einige Branchen im Klimabereich über geringe Eintrittsbarrieren verfügen.
Allerdings bieten viele Firmen ein hohes Wachstumspotenzial. Die grösste Position im Fonds, den es ebenfalls seit 2007 gibt, ist die irische Energiemanagement-Firma Eaton. Die Aktie ist seit März 2020 von rund 60 Dollar auf heute über 300 Dollar gestiegen.
Das Unternehmen setzt sich selber hohe Ziele: Sie will die Kohlenstoffemissionen aus eigener Geschäftstätigkeit bis 2030 um mindestens 50 Prozent senken und sich gleichzeitig in die Lage zu versetzen, Klimaneutralität zu erreichen.