Die Aktien von Novartis verlieren 3,8 Prozent auf 96,1 Franken, während der Gesamtmarkt, gemessen am Swiss Market Index (SMI), um 0,3 Prozent tiefer steht. Seit Jahresbeginn hat der Titel 18 Prozent zugelegt und mehrfach Allzeithochs erreicht.
Kursentwicklung der Aktien von Novartis.
Am Berichtstag scheinen Gewinnmitnahmen das Marktgeschehen bei Novartis zu dominieren. Denn wie aus Analystenkreisen verlautet, liegt der Gruppenumsatz am oberen Ende der Erwartungen. Dies sei insbesondere dem starken Absatz von Cosentyx zu verdanken. Das Psoriasis-Mittel verkaufte sich im dritten Quartal deutlich besser als erwartet.
Während das Herzmedikament Entresto und das Brustkrebsmittel Kisqali in etwa wie erwartet zum Gruppenumsatz beitrugen, wurden die Absätze des Multiplen-Sklerose-Mittels Kesimpta und des Augenmedikaments Lucentis eher enttäuschend bewertet.
Der eigentliche Lichtblick - darin sind sich die Experten einig - ist jedoch die starke operative Kerngewinnmarge. Diese verbesserte sich im Jahresvergleich um 270 Basispunkte und liegt erstmals über 40 Prozent. In der Folge übertrifft das Ergebnis sowohl beim operativen Kerngewinn als auch beim Kern-Reingewinn selbst die kühnsten Einzelschätzungen.
Novartis nimmt die jüngste Geschäftsentwicklung zum Anlass, um sowohl die diesjährigen Wachstums- als auch die Margenvorgaben anzuheben. Es ist bereits die dritte Erhöhung der Finanzziele in diesem Jahr. Analysten zufolge war zumindest bei den Margenvorgaben mit einer weiteren Anhebung gerechnet worden. An den Konsensschätzungen werde sich deshalb vermutlich nicht grossartig etwas ändern, wie es weiter heisst.
Vontobel-Analyst Stefan Schneider sieht vorwiegend positive Aspekte im vorliegenden Ergebnis. Er zeigt sich beeindruckt vom Geschäftsmomentum bei Novartis, da er nicht mit einer weiteren Erhöhung der diesjährigen Umsatzvorgaben gerechnet hatte. Mit einer operativen Kerngewinnmarge von über 40 Prozent liegt Novartis erstmals dort, wo der Pharmakonzern dies auf mittlere Sicht angestrebt hatte. Schneider fühlt sich in seiner Kaufempfehlung bestätigt.
Auch Elmar Sieber von der Basler Kantonalbank schreibt, dass es an den Ergebnissen nichts auszusetzen gibt. Er sieht Novartis weiterhin auf Wachstumskurs. Zumindest für Sieber kommt die Erhöhung des Ausblicks jedoch nicht überraschend. Trotzdem hält er an seiner positiven Einschätzung der Novartis-Papiere fest.
«Nach dem Upgrade der Guidance im Zuge der Q2 2024 Zahlen ist der jetzige Anstieg weitgehend im Konsensus integriert», schreibt ZKB-Analyst Laurent Flamme in einer ersten Reaktion. Positiv sei, dass die meisten Produkte besser liefen als erwartet.
Eine Analystenkonferenz findet wie üblich ab 14 Uhr statt.
(AWP/cash)
