Die Société Générale senkt das Rating für Roche auf "Hold" von "Buy" und reduziert das Kursziel auf 340 von 385 Franken.

Das hat am Donnerstag Folgen für den Genusschein (GS) und für den Swiss Market Index. Das Wertpapier des Basler Pharmakonzerns sinkt im frühen Handel bis 1,2 Prozent und reisst damit auch den SMI ins Minus. Er fällt 0,2 Prozent.

Analyst Justin Smith der Société Générale senkte seine Schätzungen für den Gewinn pro Genussschein für den Pharmariesen für 2021 bis 2023 um 5,4, 7,5 und 5,5 Prozent. Der Genussschein befinde sich gegenüber der europäischen Konkurrenz auf einem Zehnjahrestief. Smith hegt Zweifel, ob Roche in der Lage sein wird, im nächsten Jahr ein Umsatzwachstum zu erzielen. Er sieht derzeit kein Aufwärtspotenzial für den GS.

Gleichzeitig hofft der Analyst aber, dass sich dies wieder ändern werde angesichts seiner Bewunderung für produktive Forschung- und Entwicklung des Unternehmens sowie angesichts der "Pharma Vision 2030" und der starken Erfolgsbilanz, wenn es um die Nischen-Übernahmen gehe.

Roche machte vergangenes Jahr 15,07 Milliarden Franken Gewinn, sieben Prozent mehr als 2019. Der Konzernumsatz von 58,3 Milliarden Franken ging um fünf Prozent zurück. Der Rückgang ist vor allem der Pharma-Sparte geschuldet.  Viele Menschen verschoben Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte, der Bedarf an den hauptsächlich im Krankenhaus verabreichten Medikamenten des Konzerns ging zurück.

Doch nicht nur die Pandemie hat das Pharmageschäft belastet. Noch viel deutlicher hat die Sparte unter der Umsatzerosion seiner altgedienten Blockbuster gelitten - mehr als 5 Milliarden Umsatz hat Roche an Nachahmerprodukte verloren.

Allerdings rettete die boomende Nachfrage nach Tests zur Erkennung des Coronavirus Roche das vergangene Jahr. Der Umsatz mit Apparaturen, Verfahren und Verbrauchsgütern zur Bestimmung von Krankheiten stieg um 14 Prozent. Im vierten Quartal wuchs die sonst im Schatten des Pharmageschäfts stehende Diagnostik-Sparte sogar um 28 Prozent. 

Für das Geschäftsjahr 2021 blieb Roche Anfang Februar sehr vorsichtig. Die beiden Sparten dürften sich erst einmal ähnlich wie 2020 entwickeln. Einem anhaltend starken Diagnostik-Geschäft steht eine langsame Erholung in der Pharma-Sparte gegenüber.

(AWP/cash)