Die Aktien des Allschwiler Pharmaunternehmens Basilea steigen am Montag zu Handelsbeginn bis 8 Prozent auf 43,45 Franken, zuletzt notiert die Aktie noch 3 Prozent höher. Grund für den Kurssprung ist ein am Investorentag vom Montag bekannt gewordenes Lizenzabkommen.

Basilea hat mit dem US-Unternehmen Innoviva Specialty Therapeutics einen Partner für sein Antibiotikum Zevtera (Ceftobiprol) gefunden. Durch die Vereinbarung erhält Basilea laut den Angaben eine Abschlagszahlung in Höhe von 4 Millionen US-Dollar sowie gestaffelte umsatzabhängige Lizenzgebühren (Royalties) auf die Netto-Umsätze im hohen 10er- bis mittleren 20er-Prozentbereich. Insgesamt habe Basilea Anspruch auf umsatzabhängige Meilensteinzahlungen in Höhe von bis zu 223 Millionen US-Dollar, heisst es. Darüber hinaus werde Innoviva die in den USA benötigten Produktmengen von Zevtera exklusiv von Basilea beziehen.

Ceftobiprol ist als Zevtera und Mabelio bereits in einer Reihe europäischer Länder und weiteren Regionen zugelassen und auf dem Markt. In den USA ist das Antibiotikum seit April zugelassen. Wie Basilea seinerzeit schrieb, macht es für den US-Markt «die weltweit bedeutendsten Marktchancen» für das Medikament aus.

Diese Nachrichten klingen in der Fachwelt gut an. Der zuständige Analyst von Kepler Cheuvreux bestätigt sein «Buy»-Rating und das Kursziel von 64 Franken. Es impliziert ein Gewinnpotenzial von 58 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag. Die Vereinbarung unterstützt Basileas globale Wachstumsambitionen, heisst es zur Begründung. Etwas gedämpfter reagiert die Zürcher Kantonalbank (ZKB). Sie stuft Basilea mit «Marktgewichten» ein, die Vereinbarung bewegt sich im Rahmen der hauseigenen Erwartungen.

Allerdings blicken die Aktionäre von Basilea auf einen langen Leidensweg zurück. Seit rund sechs Jahren bewegen die Titel mehr oder weniger sich seitwärts auf tiefem Niveau. 2014 und 2015 waren die Titel dreimal so viel Wert wie heute, im März 2007 wurde gar ein Stand von fast 300 Franken erreicht. In den letzten Jahren sind bei den Valoren nach Erfolgsmeldungen die Kursgewinne oft wieder verloren gegangen.

(cash/AWP)