Trotz rückläufiger Bautätigkeit in Europa konnte Geberit den Umsatz halten. Und trotz eines leicht tieferen Gewinns erhöht der Sanitärtechniker die Dividende erneut. Die Zollthematik scheint derweil kein Thema zu sein. Der Umsatz von Geberit stagnierte mit 3,09 Milliarden Franken in etwa auf Vorjahresniveau, erklärte Geberit am Donnerstag. Bereinigt um negative Währungseffekte ergab sich hingegen ein Plus von 2,5 Prozent.

Dazu haben alle drei Produktbereiche beigetragen, erklärte das Management vor den Medien. Also die Installations- und Spülsysteme, die Rohrleitungssysteme als auch die Badezimmersysteme.

Marktanteile in Deutschland gewonnen

Im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland mit einem Umsatzanteil von rund 30 Prozent gelang Geberit gar ein organisches Wachstum von über 3 Prozent. Und das in einem rückläufigen Gesamtmarkt. Das Unternehmen hat also Marktanteile gewonnen, wie das Management um CEO Christian Buhl betonte.

Der operative Gewinn auf der Stufe EBITDA sank, belastet vom starken Schweizer Franken und der hohen Lohninflation, um 0,9 Prozent auf 913 Millionen Franken. Die entsprechende Marge ging um 30 Basispunkte auf 29,6 Prozent zurück.

Die Profitabilität blieb damit aber im oberen Bereich der angestrebten Zielspanne von 28 bis 30 Prozent. Stützend haben sich hier die tieferen Materialkosten ausgewirkt sowie die höheren Verkaufsvolumina.

Die Dividende soll um 10 Rappen auf 12,80 Franken je Aktie erhöht werden, obwohl der Reingewinn um gut 3 Prozent auf 597 Millionen Franken zurückging. Geberit begründete die vierzehnte Dividendenerhöhung in Folge unter anderem mit einem «unverändert starken finanziellen Fundament».

Zollthematik betrifft Geberit kaum

Keine grossen Sorgen scheint sich der Sanitärtechniker wegen der Auswirkungen der sich weltweit anbahnenden neuen Zölle zu machen. «Wir erwarten keinen signifikanten Einfluss durch allfällige neue Zölle», sagte Finanzchef Tobias Knechtle. «Wir produzieren vorwiegend lokal und bekanntlich trägt unser Geschäft in den USA nur einen kleinen Teil zum Gesamtumsatz des Konzerns bei.»

Mehr Einfluss von politischer Seite könnte der jüngste Entscheid zu hohen Investitionen in die Infrastruktur in Deutschland haben. «Dieses Konjunkturpaket ist grundsätzlich positiv für Geberit, vor allem könnte es das allgemeine Sentiment in eine bessere Richtung drehen», erklärte Firmenchef Buhl.

Für das laufende Jahr macht das Unternehmen, wie üblich zu dieser Jahreszeit, noch keine konkreten Prognosen. Grundsätzlich schaut das Management aber mit Zuversicht in die nähere Zukunft. Insgesamt erwartet Geberit im laufenden Jahr eine Stabilisierung des Bausektors.

Im Speziellen sieht Buhl etwa eine Erholung des Renovationsgeschäfts in Deutschland und in den nördlichen Ländern Europas. In Asien geht er von einer weiterhin starken Entwicklung in Indien aus und von einem anhaltend schwachen Geschäft in China.

Der Start ins neue Jahr scheint derweil geglückt, zumindest was den Umsatz betrifft. In den Monaten Januar und Februar stiegen die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr im mittleren einstelligen Prozentbereich.

An der Börse werden die Zahlen nach anfänglicher Skepsis bis am Mittag mit einem Plus von mehr als 5 Prozent quittiert.

(AWP)