Trotz rückläufiger Baukonjunktur in Europa und negativen Währungseffekten setzte der Sanitärtechniker mehr um und die Gewinnmargen wurden auf hohem Niveau gesteigert. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde angehoben.
Die Geschäftsdynamik hat sich im dritten Quartal gegenüber dem zweiten weiter verbessert. So stieg der Umsatz währungsbereinigt um 6,2 Prozent und erreichte 762 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.
CEO Christian Buhl zeigte sich denn auch zufrieden mit der Leistung im Sommer. «Angesichts des schwierigen Umfelds und der negativen Währungseffekte haben wir ein starkes drittes Quartal gezeigt», sagte er am Donnerstag an einer Telefonkonferenz.
Schwache Vorjahresbasis
Das Wachstum in Europa in lokalen Währungen von gut 6 Prozent war unter anderem gestützt durch eine gute Entwicklung etwa im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland (+6,8 Prozent) oder auch in den Benelux-Ländern (+10,0 Prozent). Buhl verwies dabei auf den Basiseffekt aus dem schwachen Vorjahr sowie auf einen zusätzlichen Arbeitstag.
Mit Blick auf den Geschäftsverlauf nach neun Monaten hiess es, die Nachfrage und die entsprechenden Absatzvolumina in den Endmärkten seien zwar weiterhin rückläufig gewesen seien. Die Verkäufe hätten aber vom Wiederaufbau der Lagerbestände beim Grosshandel im ersten Semester sowie von der im Vergleich schwachen Vorjahresperiode profitiert.
Gestützt hat auch die starke Entwicklung verschiedener neuer Produkte. Gut gelaufen sind laut Buhl etwa das Dusch-WC «Alba» im günstigen Preisbereich oder das Rohrleitungssystem «FlowFit».
Von Januar bis September erhöhte sich der Umsatz um 0,4 Prozent auf 2,40 Milliarden Franken. Ohne die negativen Währungseffekte ergab sich gar ein organisches Plus von 3,1 Prozent.
Rohmaterialkosten stützen Marge
Auch beim Gewinn gab es in Neunmonatsvergleich eine leichte Verbesserung. So legte der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent auf 754 Millionen Franken zu und die entsprechende Marge um 10 Basispunkte auf 31,4 Prozent. Positiv hätten sich hier die im Vorjahresvergleich tieferen direkten Materialkosten ausgewirkt, negativ hingegen die hohe Lohninflation in vielen Ländern.
Der Reingewinn sank gleichzeitig um 3,1 Prozent auf 501 Millionen Franken, belastet insbesondere von einer deutlich höheren Steuerrate aufgrund der seit 2024 gültigen OECD-Mindestbesteuerung.
Der bisherige Ausblick auf das Gesamtjahr 2024 wird trotzdem erhöht. Neu wird mit einem Umsatzplus in Lokalwährungen von 1 bis 2 Prozent gerechnet sowie mit einer EBITDA-Marge von rund 29,5 Prozent.
Geberit bleibt aber vorsichtig. Für den Rest des Jahres sei weiterhin mit einer insgesamt rückläufigen Bauindustrie zu rechnen, insbesondere im Neubausektor. Robuster wird dafür der Bereich Renovationen gesehen.
An der Börse sorgten die über Erwarten starken Zahlen für gute Laune. Die Geberit-Aktie schloss den Handel am Donnerstag mit einem Plus von knapp 5 Prozent ab.
(AWP)