Die Fans sind bereit, dafür zwischen 21 und 50 Euro zu zahlen, wie am aus einer Umfrage der Universität Hohenheim unter 1000 Personen hervorgeht. Verglichen mit der jüngsten WM sei die Konsumlaune der Deutschen gestiegen. «Sie sind insgesamt bereit, wieder mehr Geld für Fanartikel der deutschen Nationalmannschaft auszugeben», sagte Studienleiter und Marketing-Experte Markus Voeth. «Zwar möchten immer noch rund 58 Prozent der Befragten in unserer Studie gar keine Fanartikel kaufen, aber 2022 waren dies sogar fast 73 Prozent.»

Insbesondere das Trikot der deutschen Nationalmannschaft steht ganz oben in der Gunst der Fans: Fast jede oder jeder Fünfte will sich eins kaufen. Schal und Deutschland-Fahne landen in der Beliebtheit mit je rund zwölf Prozent dahinter. «Nach wie vor kommt das klassische weisse Heimtrikot am besten an», sagte Co-Studienleiter Tom Huhnke. Es gefalle 65 Prozent der Befragten gut bis sehr gut. «Damit ist es das zweitbeliebteste DFB-Heimtrikot der letzten 20 Jahre.» Das pinkfarbene DFB-Auswärtstrikot hingegen polarisiere stark, hiess es. Demnach sind etwa ein Drittel der Menschen davon nicht überzeugt. Fast genauso viele finden es jedoch gut oder sehr gut.

Allerdings ist fast die Hälfte der Befragten mit dem für 2027 geplanten Wechsel zu Nike als DFB-Ausrüster nicht einverstanden: Sie stimmen der Aussage zu, dass das Trikot der DFB-Elf weiter von der Marke Adidas hergestellt werden sollte. Die im März bekanntgewordene Trennung des DFB von Adidas nach mehr als 70 Jahren hatte in Öffentlichkeit und Politik für heftige Kritik gesorgt.

Derweil ist Adidas der bekannteste Sponsor der EM 2024: Rund 56 Prozent der Befragten wissen, dass das Unternehmen aus Herzogenaurach die EM unterstützt. Bei Coca-Cola sind dies rund 45 Prozent und bei der Deutschen Telekom fast 36 Prozent. Weit abgeschlagen sind laut Umfrage Firmen wie Alipay+ mit vier Prozent, Betano und Atos mit je rund drei Prozent. Diese treten zwar als offizielle Sponsoren der Heim-EM auf, sind aber nur wenigen Deutschen als solche präsent.

«Ob sich das Sponsoring für die Unternehmen allerdings wirklich lohnt, ist mehr denn je fraglich», erklärte Voeth. «Direkte Kaufwirkungen werden so kaum ausgelöst.» Nur rund zwölf Prozent der Befragten schauen demnach vor allem nach Marken, die die EM sponsern, wenn sie Produkte oder Dienstleistungen einkaufen. Andererseits denke ein Drittel, dass sich die EM positiv auf das Image der Sponsoren auswirken werde. 

(Reuters)