Analysten erwarten dine Steigerung der Bruttoprämien auf 33,446 Milliarden Dollar. Im Vorjahr hatte die Zurich in den ersten drei Quartalen des Jahres 31'153 Milliarden Dollar eingenommen. 

Nur knapp eine Woche vor dem mit Spannung erwarteten Investorentag legt die Zurich-Gruppe einige wenige Kennzahlen vor allem zur Volumenentwicklung der ersten neun Monate vor. Angaben zu Gewinnzahlen werden keine gemacht. In der grossen Schadenversicherung ist mit weiterem Wachstum zu rechnen, auch dank Tariferhöhungen. Mit höheren Tarifen versucht die Zurich seit geraumer Zeit, dem inflationsbedingt erwarteten Anstieg bei Schadenszahlungen entgegenzutreten.

Mit höheren Prämieneinnahmen rechnen die Analysten auch beim US-Partner Farmers, für den die Zurich Dienstleistungen erbringt und dafür im Gegenzug Gebühren bezahlt erhält. Derweil wird im Neugeschäft der Lebensversicherung eine verhaltene Geschäftsentwicklung erwartet. Die Zurich feiert in diesem Jahr überdies ihr 150jähriges Jubiläum.

Die Zurich hat an der Börse seit Jahresbeginn im Gegensatz zum schwach tendierenden Gesamtmarkt leicht an Wert dazugewonnen. Allerdings hatte die Zurich-Aktie im Jahr 2021 auch deutlich weniger stark zulegen können als der SMI und damit auch verglichen mit den meisten Bluechips.

Neue Ziele sollen präsentiert werden

Am Investorentag vom 16. November wird die Zurich die für die kommenden drei Jahre neu aufgesetzten Ziele präsentieren. Der Tag wird in Analystenkreisen mit grosser Spannung erwartet. Mit den noch bis zum Jahresende geltenden Zielen sah sich das Management derweil im August noch gut auf Kurs. Man werde die Prognosen gar übertreffen, hiess es.

Die Zurich hatte sich im Kern zum Ziel gesetzt, die Eigenkapitalrendite zum Betriebsergebnis über 14 Prozent zu halten. Das ist im ersten Halbjahr 2022 mit 15,7 Prozent geglückt. Zu den neuen Zielen liess sich CEO Mario Greco im August nicht in die Karten blicken: "Was ich sagen kann ist, dass wir den erfolgreichen Weg der letzten Jahre weitergehen werden."

Aktienrückkauf

Im ersten Halbjahr war der Betriebsgewinn (BOP) der Zurich um einen Viertel auf 3,39 Milliarden Dollar geklettert. Gruppenweit wurden netto gegen 900'000 Kunden dazugewonnen und in der Unfall- und Schadenversicherung (P&C) stiegen die Prämieneinahmen um 8 Prozent auf 23,8 Milliarden Dollar. Dazu hatte ein Preisanstieg von 6 Prozent wesentlich beigetragen.

Im August kündigte die Zurich anlässlich der Zahlenpublikation fürs erste Halbjahr auch einen Aktienrückkauf im Umfang von 1,8 Milliarden Franken an, der noch im 2022 über die Bühne gehen soll. Auslöser dafür war der Verkauf von Altbeständen deutscher Lebensversicherungen, womit der Versicherer grosse Mengen an Kapital freigesetzt hatte.

Gerüchte um Versicherungsmäntel in den USA

Die Einführung des neuen Finanzberichterstattungsstandards IFRS 17 wird bei der Zurich nur begrenzte Auswirkungen auf das Gruppenergebnis haben. Gar keine Auswirkungen gibt es bei Mittelzuflüssen, Dividendenpolitik und Quote des Schweizer Solvenztests, wie der Konzern darlegte. Die Zurich berichtet ab 2023 nach dem neuen Standard.

Die Zurich will in den indischen Markt für Schadensversicherungen eintreten. Das Unternehmen habe im Rahmen eines Insolvenzverfahrens gemeinsam mit der Primal Group ein Angebot für die indische Reliance General Insurance abgegeben, wie Ende September einem Artikel von "The Economics Times" zu entnehmen war.

Im Oktober sind in den Medien Gerüchte aufgekommen, wonach die Zurich Gefahr läuft, in den USA einen kostspieligen Vergleich im Zusammenhang mit Versicherungsmänteln abschliessen zu müssen. In Analystenkreisen wurde dieses Gerücht unterschiedlich aufgenommen. Während einige diese Gefahr als reell einstuften, spielten es anderer herunter.

(AWP/cash)