Der demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, habe Biden bei einem Treffen am Samstag geraten, seine Wiederwahlkampagne zu beenden, berichtete der US-Sender ABC News am Mittwoch (Ortszeit). Er habe demnach dem 81-Jährigen gesagt, ein Verzicht auf eine erneute Kandidatur sei besser für das Land und die Demokratische Partei. Schumers Büro bezeichnete den Bericht auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters als «reine Spekulation» und erklärte, Schumer habe lediglich «die Ansichten seiner Fraktion am Samstag direkt Präsident Biden übermittelt». Schumer selbst hatte nach dem Treffen erklärt, er habe ein «gutes Gespräch» mit Biden in dessen Haus in Dalaware geführt.

Auch der Fraktionschef der Demokraten im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, habe sich Biden gegenüber ähnlich über einen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen geäussert, hiess es in dem ABC-Bericht unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen weiter. Das Büro von Jeffries reagierten zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters.

Biden selbst hat wiederholt Forderungen zurückgewiesen, sich aus dem Rennen zurückzuziehen. «Der Präsident hat beide Parteiführer wissen lassen, dass er der Kandidat der Partei ist, dass er gewinnen will und dass er sich darauf freut, mit beiden zusammenzuarbeiten, um seine Agenda für die ersten 100 Tage umzusetzen und arbeitenden Familien zu helfen», teilte der Sprecher des Weissen Hauses, Andrew Bates, mit.

Am Mittwoch hatte der demokratische US-Abgeordnete Adam Schiff als 20. Demokrat im Kongress öffentlich gefordert, Biden solle sich aus dem Rennen um das Amt zurückziehen. Die Bedenken der Demokraten über Bidens Alter und seine Fähigkeit, den republikanischen Herausforderer Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen am 5. November zu schlagen und für weitere vier Jahre im Amt zu bleiben, haben sich seit Bidens als schwach empfundenem Auftritt bei der Fernsehdebatte am 27. Juni verstärkt.

(Reuters)