Das Telekommunikationsunternehmen Mobilezone gehört zu den treuen Dividendenzahlern, in den zurückliegenden Jahren gab es stets Ausschüttungen an die Aktionäre. Dabei soll es dem Management zufolge vorerst bleiben. Und zwar trotz der Gewinnwarnung vom Freitagmorgen.

Denn der Verwaltungsrat bestätigt die Dividendenstrategie und wird der Generalversammlung vom April 2025 eine Dividende von 90 Rappen pro Namenaktie für das Geschäftsjahr 2024 beantragen. Darüber hinaus stellt sich angesichts des gekappten Gewinnausblicks jedoch die Frage, ob das Unternehmen die Ausschüttungen auch weiterhin vornehmen kann.

Nach Angaben von Gian Marco Werro, Analyst der Zürcher Kantonalbank (ZKB), bezahlt Mobilezone Dividenden in Höhe von 38,5 Millionen Franken. Das gehe für das laufende Jahr auf. «Für das kommende Jahr könnte es knapp werden, die Dividende aus dem freien Cash Flow zu bezahlen», sagt Werro. Es komme darauf an, ob das Unternehmen vor allem in Deutschland den Turnaround schaffe und den Gewinn wieder steigern könne.

Zurzeit wird Mobilezone speziell durch die Lage in Deutschland belastet. Dort sei die Konsumentenstimmung «unverändert pessimistisch», berichtet das Management am Freitag. Es führt die Geschäftsentwicklung in Deutschland als Grund für den zurückgenommenen Ausblick an.

So werde das Volumen der Vertragsabschlüsse über Fachhandelspartner voraussichtlich um ein Prozent abnehmen. Und die Deckungsbeiträge im Online-Geschäft seien im Jahr 2024, verstärkt im zweiten Halbjahr, sehr stark unter Druck gewesen, so dass insgesamt eine wesentlich tiefere Profitabilität als im Jahr 2023 resultieren werde.

Markus Bernhard, Exekutiver Delegierter des Verwaltungsrats, zeigt sich allerdings zuversichtlich, trotz des insbesondere in Deutschland schwierigen Marktumfeldes. Mobilezone verfüge über «ein starkes, resilientes Geschäftsmodell und ein über die letzten Jahre stark diversifiziertes Angebotsportfolio».

Fürs Erste reagiert der Markt mit einer heftigen Verkaufswelle auf die Nachrichten zu Mobilezone. Die Aktie verliert bis am Freitagmittag rund 15 Prozent und notiert bei 12,16 Franken, dem tiefsten Stand seit August 2021.

Reto Zanettin
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