Mitte Juni des letzten Jahres beendete die Schweizerische Nationalbank das jahrelange Stillhalten an der Zinsfront. Sie begann damit, die Zügel bei der Geldpolitik zu straffen und erhöhte seither die Zinsen in einem Ausmass, wie dies in der Schweiz seit 30 Jahren nicht mehr erlebt wurde.
Viele Experten erwarteten, dass der Schweizer Immobilienmarkt deswegen durchgeschüttelt werde. Doch das blieb zumindest bei privatgehaltenen Wohnimmobilien aus. Der Schweizerische Wohnimmobilienpreisindex des Bundesamtes für Statistik stieg in den letzten drei Monaten des letzten Jahres noch immer 1,2 Prozent. Die Preise zogen sowohl bei den Einfamilienhäusern mit plus 2 Prozent wie auch bei den Eigentumswohnungen mit plus 0,5 Prozent an. Die Preise von Einfamilienhäusern stiegen letztes Jahr durchschnittlich um 7,3 Prozent und diejenigen von Eigentumswohnungen um durchschnittlich 5,6 Prozent.
Etwas anders war im letzten Jahr die Lage bei den börsenkotierten Aktien von Schweizer Immobiliengesellschaften, aber auch bei den Immobilienfonds. Beide Anlagevehikel mussten teils deutliche Verluste einstecken. Vor allem die Immobilienfonds investieren das Kapital von Anlegern in Immobilienanlagen nicht nur in den Wohn-, sondern auch Gewerbe- oder Industriesektor, also in kommerziell genutzte Flächen.
Lange Jahre bestand eine hohe Nachfrage nach den Immobilienfonds. Sie waren in den letzten Jahren deshalb so gut gelaufen, weil Investoren auch die Negativzinsen umgehen wollten. Die Nachfrage nach diesen Fonds führte in den letzten Jahren mitunter zu hohen Bewertungen.
Aufwärtstrend könnte anhalten
Die Zinserhöhungen führten nicht ganz unerwartet zu einer Zäsur am Markt. Mit der Folge, dass rund die Hälfte der Immobilienfonds einen Abschlag zum Nettoinventarwert (Differenz zwischen Marktwert und Buchwert) auswiesen.
Der “Sell-Off” bei den Immobilienfonds erreichte im letzten Oktober den Tiefpunkt. Seither zeigen die Kurse wieder leicht nach oben. Der Aufwärtstrend könnte anhalten. Zwar erwartet der Markt, dass die SNB die Leitzinsen in diesem Jahr nochmals anheben wird. Der Anstieg dürfte aber moderat ausfallen und dürfte bereits im Markt eingepreist sein.
Experten erwarten im Immobilienbereich vor allem bei kommerziellen Flächen und Mietwohnungen verbesserte Aussichten punkto Einnahmen. Schweizer Immobilienfonds bieten somit noch immer attraktive Einstiegschancen. Die Fonds eignen sich vor allem für längerfristig orientierte Anleger.
Nebst der Möglichkeit, ihr Kapital direkt in Immobilienfonds anzulegen, können Anleger auch in Baskets investieren, in denen verschiedene Immobilienfonds zusammengefasst werden. Einen solchen “Korb” von Immobilienfonds bietet das Tracker-Zertifikat der Zürcher Kantonalbank auf Immobilien "Direktbesitz".
22 Schweizer Immobilienfonds mit direktem Grundbesitz
Der Basket vereinigt 22 Schweizer Immobilienfonds mit direktem Grundbesitz, die vom Asset Management der Zürcher Kantonalbank ausgewählt wurden. Sie stellen den Basiswert der Zertifikats dar. Ziel ist die Abbildung eines geografisch und sektoriell breit diversifizierten Schweizer Immobilien-Portfolios, das sich an der Zusammensetzung und Marktkapitalisierung des SXI Real Estate Funds Broad TR (SWIIT) Index orientiert.
Das Tracker Zertifikat Immobilien „Direktbesitz“ der ZKB wird an der an der SIX Swiss Exchange gehandelt. Es finden keine Ausschüttungen an den Anleger statt. Die von den Basiswertkomponenten ausgeschütteten Dividenden fliessen gänzlich als sogenannte Nettodividenden dem Strukturierten Produkt zur Wiederinvestition zu.
1 Kommentar
Die Hypo-Zinsen steigen auf 5 % und der Wert der Immobilien sinkt..... Hände weg von Immobilien-Fonds