Mehr als 30 Restaurants – darunter das Zwei-Sterne-Lokal Facil von Michael Kempf am Berliner Potsdamer Platz - bieten jetzt gedruckte Produkte von Redefine Meat an. Die mit "pflanzlicher Tinte" hergestellten Steaks sollen wie die tierischen Originale aussehen und deren Textur nachbilden. Derzeit halten sich die meisten Hersteller von pflanzlichen Proteinen noch an einfachere Leckereien wie Burger, die leichter nachzuahmen sind.

Die Nachfrage nach alternativen Proteinen steigt: Konsumenten achten mehr auf die Umwelt- und Gesundheitsrisiken des Fleischverzehrs. Das rückt Startups wie grosse Lebensmittelunternehmen wie Nestlé und JBS ins Rampenlicht. Noch ist der Markt für künstliches Fleisch relativ klein. Wenn es Unternehmen wie Redefine Meat gelingt, mit seinen Produkten das gleiche sensorische Erlebnis zu bieten wie beim Verzehr von erstklassigem Rindfleisch, könnte sich das schnell ändern.

Zehn Tonnen Kunstfleisch pro Monat

Bislang produziert Redefine Meat weniger als zehn Tonnen Kunstfleisch pro Monat. Die Kapazität soll im nächsten Jahr allerdings "drastisch" erhöht werden, wenn im Januar eine Fabrik in Amsterdam eröffnet, so Vorstandschef Eshchar Ben-Shitrit in einem Interview.

Das Unternehmen hat drei Vereinbarungen mit europäischen Lebensmittelhändlern unterzeichnet und will seine Produkte in den nächsten zwei Jahren in Tausenden von Restaurants anbieten, bevor sie schliesslich auch in Geschäften landen sollen.

"Die Nachfrage ist ziemlich hoch", sagte Ben-Shitrit. "Es ist hauptsächlich die begrenzte Produktionskapazität, die unseren Hochlauf bestimmt, nicht unsere Fähigkeit, zu verkaufen oder mit Restaurants zu interagieren."

Redefine Meat vertreibt auch andere pflanzliche Produkte wie Würste und nachgemachtes Rinderhackfleisch.

(Bloomberg)