Das Gremium komme an diesem Montag zusammen, um die Situation zu analysieren und die möglichen Folgen für die deutsche Finanzbranche und die Finanzmärkte zu erörtern, sagte ein Bundesbank-Sprecher auf Anfrage. Der grösste Kollaps eines Geldhauses seit der globalen Finanzkrise 2008 hatte weltweit Schockwellen an den Finanzmärkten ausgelöst. Am Sonntag hatten US-Regulierer mit der in New York ansässigen Signature Bank ein zweites Finanzinstitut geschlossen.
Die Bundesbank hat bereits seit der Finanzkrise für solche Situationen einen Finanzkrisenstab. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hatte als damaliger Leiter des Bereichs Märkte mitgewirkt, ihn einzurichten. In ihm sitzen unter anderem Vertreter der Fachbereiche Märkte, Aufsicht und Volkswirtschaft, um im Bedarfsfall die Lage zu erörtern.
Die EZB-Bankenaufsicht plant dagegen einem Insider zufolge am Montag kein Notfall-Treffen ihres Aufsichtsgremiums. Der SVB-Zusammenbruch habe keine direkten Folgen für die Geldhäuser im Euro-Raum, sagte ein hochrangiger Insider am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Anders wäre es, wenn durch die Nachwehen auch grosse US-Banken betroffen seien, was das Ansteckungsrisiko erhöhen würde. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist seit Herbst 2014 für die Überwachung der großen Banken im Euro-Raum zuständig.
In den USA hatte bereits am Sonntag die Notenbank Federal Reserve eine ausserordentliche Sitzung für 11:30 Uhr (Lokalzeit) angekündigt.
(Reuters/cash)