Dabei ist der Leitindex SMI nach einer schwächeren Tendenz zu Handelsbeginn rasch auf den Aufwärtspfad zurückgekehrt und hat die Gewinne stetig ausbauen können und erreichte einen neuen Rekordstand. Der Markt trotzte damit allen politischen Turbulenzen bezüglich Ukrainekrieg und dem Zollstreit mit den USA. Dabei wurden die Kommentarspalten zum Wochenbeginn vom Eklat vom Freitag im Weissen Haus beherrscht. Der Druck auf den EU-Gipfel hinsichtlich des weiteren Vorgehens bei der Unterstützung der Ukraine steige dadurch merklich an, hiess es in Marktkreisen. Daher und vor der Zinssitzung der EZB am Donnerstag könnten die Märkte noch volatiler werden, meinten Händler.
Die anhaltenden Diskussionen um Zölle und Gegenzölle schienen die Aktien hierzulande kaum zu belasten. Im Gegenteil, es sehe so aus, als ob die europäischen Aktienmärkte die wirtschaftliche Feindseligkeit der US-Regierung nicht ernst nähmen. Dabei sollen die lange angekündigten Zölle für Waren aus den beiden wichtigsten US-Handelspartnern Mexiko und Kanada nun am morgigen Dienstag in Kraft treten. Davon liessen sich die hiesigen Marktteilnehmer aber nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil, sie liessen sich von der Euphorie der DAX-Anleger noch anstecken. Denn diese kauften wegen der Hoffnung auf ein neues Sondervermögen für die Bundeswehr in Deutschland sowie auf europaweit steigende Verteidigungsausgaben vor allem Aktien von Rüstungsunternehmen. Dazu waren auch Automobilaktien gefragt. Autobauer könnten angesichts drohender CO2-Strafen mehr Zeit erhalten, um EU-Vorgaben einzuhalten.
Der Leitindex SMI schloss um 1,25 Prozent höher auf 13'166,68 Punkten und damit unter dem im Verlauf erreichten neuen Rekordhoch bei 13'199,05 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte 1,23 Prozent zu auf 2141,01 und der breite SPI um 1,18 Prozent auf 17'352,68 Zähler. Auch SLI und SPI markierten neue Höchstwerte. 26 der 30 SLI-Titel rückten vor und drei gaben leicht nach. Einer (Swisscom) war unverändert.
An der Spitze standen Partners Group (+4,3 Prozent). Sie profitierten von der Aufstufung auf «Overweight» von «Neutral» durch JPMorgan. Klar höher notierten auch Kühne+Nagel (+3,4 Prozent) - dies am Tag vor der Bilanzvorlage. Der Logistikdienstleister hat zudem einen Auftrag von Sanofi in der Türkei erhalten. Auch VAT (+3,5 Prozent) zogen am Tag vor den Jahreszahlen überdurchschnittlich an.
Als Marktstütze erwiesen sich die Aktien von Nestlé (+1,7 Prozent). Seit dem Jahresergebnis erfreuten sich die Titel des Nahrungsmittelriesen steigender Nachfrage, heiss es am Markt. Mit den Pharmawerten Novartis (+1,3 Prozent) und Roche (+1,1 Prozent) trugen zwei weitere Schwergewichte zum Indexplus bei.
Gesucht waren zudem Finanzwerte wie Julius Bär (+1,7 Prozent), Swiss Re (+1,9 Prozent) oder Swiss Life (+1,5 Prozent). Logitech (+1,2 Prozent) waren im Vorfeld des Investorentages vom Mittwoch ebenfalls gefragt.
Swissquote (+3,9 Prozent) erhielten vom wiedererstarkten Bitcoin Rückenwind und Ypsomed (+4,9 Prozent) von einem Analystenkommentar. Die Bank of America hat die Abdeckung der Aktien des Medtechunternehmens mit der Einstufung «Buy» gestartet.
Stark unter Druck standen Advaltech (-7,3 Prozent). Der Industriekonzern ist das Opfer einer Cyber-Attacke geworden. Der Angriff sei in der Nacht auf Sonntag erfolgt. Die IT-Systeme seien darauf weltweit heruntergefahren worden. Es könnte deswegen an diversen Standorten zu Produktionsunterbrüchen kommen, teilte das Unternehmen mit.
(AWP)